Gelsenkirchen. . Die Kunst Peripherie Ruhrstadt (KPR) muss sich nach 3,5 Monaten „Aufstehung“ erstmal setzen. Die elfte Ausstellung war ein Mammut-Projekt und stieß auf wenig Resonanz. Daniel Schulz und David Kumpernas rechnen für Frühjahr 2013 mit der nächsten Aktion.

Am Mittwoch geht die elfte Auflage der Kunst Peripherie Ruhrstadt (KPR) mit einer Abschiedsparty zu Ende – nach dreieinhalb Monaten. Die Katerstimmung bei Daniel Schulz und David Kumpernas, den beiden Vereinsvorsitzenden, setzte aber schon vor Wochen ein. Auf zu wenig Resonanz in Gelsenkirchen war ihre Mammut-Ausstellung in der entwidmeten Auferstehungskirche an der Josefstraße in der Neustadt gestoßen.

Im Gegensatz zu bisherigen KPR-Aktionen waren nicht ausschließlich Ausstellungen – drei Stück à zehn Künstler – im Angebot, sondern auch 35 Konzerte, elf Lesungen, drei Poetry Slams und ein Theaterstück. Die Werbung für ihre Veranstaltungen platzierten Schulz und Kumpernas online, auch 90 Prozent der Bookings erfolgten über Facebook. Allein: Was für eine erfolgreiche KPR 11 („Aufstehung“) fehlte, war die Mundpropaganda, sagen die Vorsitzenden. „Bei vielen guten Sachen sind so wenige Leute gekommen. Das drückt auf die Stimmung“, so Kumpernas. Grundsätzlich können die beiden ob der geringen Durchschlagskraft der „Aufstehung“ nur mit den Schultern zucken.

100 Besucher bei Dance Area Herne

Durchschnittlich 30 Besucher pro Veranstaltung zählten sie in der für KPR-Verhältnisse großen Location, und das sei schon eine optimistische Hochrechnung. „Zur Dance Area Herne ganz zu Anfang kamen noch 100 Leute, das war der bestbesuchte Abend.“ Besonders dankbar sind Kumpernas und Schulz neben ihren Helfern auch der evangelischen Kirche, die ihnen als Hausherr das ausgediente Gotteshaus für die Kooperation mit dem städtischen Kulturreferat zur Verfügung gestellt hatte.

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„Die KPR-Aufstehung war der Versuch, hier Kultur reinzutragen“, sagt Schulz. „Wir wissen nicht, was hier weiter passiert.“ Der achtköpfige Verein jedenfalls sei mit dem Projekt an seine Grenzen gestoßen. Kumpernas: „Es war ein super Experiment, das lange Spaß gemacht hat.“ Zwischenzeitlich habe sogar das vorzeitige Aus des ambitionierten Projekts zur Debatte gestanden.

Eine Spur Bitterkeit mischt sich in die Stimme von Daniel Schulz: „Diese Stadt lechzt nach etwas anderem als immer nur Fußball. Aber wenn man es anbietet, kommt keiner.“ Die KPR will sich jetzt auf ihre Ursprünge besinnen, den Fokus wieder auf Kunst-Ausstellungen legen, Konzerte sollen wieder in den Hintergrund rücken. Für das Frühjahr 2013 rechnen Schulz und Kumpernas mit der nächsten Aktion. Dass sie in GE stattfindet, können sie nicht versprechen.