Gelsenkirchen. Eine Reihe von Mitgliedern der Genossenschaft will nicht zahlen. Mieterin wirft ihnen unsolidarisches Verhalten vor.
Der Ärger in der Bergbau-Siedlung Flöz Dickebank reißt nicht ab. Mit dem Verkauf der Wohnungen an Häusser-Bau waren die letzten Illusionen der Genossenschaftsmitglieder verschwunden, eines Tages Eigentümer der Siedlung werden zu können.
Sie beschlossen, die Genossenschaft aufzulösen. Doch im Zuge der Liquidation sind die Interessen der Bewohner gespalten. Es gibt eine Reihe von früheren Mitgliedern, die sich nicht an den Kosten, die der Genossenschaft entstanden sind, beteiligen will. Ein Verhalten, dass Mieterin Inge Piotrowski für „unfair und unsolidarisch“ hält: „Ich könnte keinem in der Siedlung mehr in die Augen schauen, wenn ein anderer meinen Kostenanteil mit übernehmen müsste.“
Zahlungsvereinbarung in Raten
Ein Großteil der Gemeinschaftskosten ist durch die Anmietung eines Raumes als Genossenschafts-Büro entstanden. „Mit der Zeichnung von Anteilen und der Unterschrift“, so Winfried Grupp, einer der Liquidatoren, „ist man Genossenschaftsmitglied geworden und hat die Satzung akzeptiert.“
Das Problem: 298 Genossen hatten seit 2006 Anteile bis zu 1000 Euro gezeichnet. Doch bis heute ist das Geld für 103 Anteile noch nicht in die Genossenschaft geflossen. „Nur gut 20 Prozent“, so Aufsichtsratsvorsitzender Udo Brückner, „haben ihren Verlustanteil gezahlt oder eine Zahlungsvereinbarung in Raten unterschrieben.“
Loch in der Kasse
Zunächst ist eine Kostenpauschale von 200 Euro pro Genosse festgelegt worden. Um Zeichnungsanteile jedoch zurückzahlen zu können, müssen säumige Zahler zunächst ihren Verlustanteil überweisen. Brückner ist enttäuscht vom Verhalten einiger Bewohner: „Wir haben uns nicht darum gerissen, als Liquidatoren aufzutreten. Hätten wir es nicht gemacht, wäre eine amtlich begleitete Auflösung richtig teuer geworden.“
Angst um eine Siedlung
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Teurer könnte es für die, die bereits gezahlt haben, trotzdem werden. Dann nämlich, wenn sich viele weiterhin weigern, ihren Kostenanteil zu leisten. Das Loch in der Kasse müssten dann zwangsläufig die stopfen, die bereits gezahlt haben. In der Genossenschaftsversammlung am 19. Dezember im Pfarrsaal von St. Joseph dürfte es an Brisanz nicht fehlen.
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