Gelsenkirchen. Das Projekt „Schalke macht Schule“ hat einen neuen Film über Zivilcourage vorgestellt. 27 Jugendliche standen für die Aktion vor und hinter Kamera. Das Statement für Zivilcourage ist seit dem von Fanausschreitungen überschatteten Derby zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund aktueller denn je.
Eine Woche lang haben Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren in den Sommerferien an einer Aktion des Projekts „Schalke macht Schule“ teilgenommen und dabei in der Arena vor und hinter der Kamera agiert.
In drei voneinander getrennten Workshops lernten die 27 Jungen und Mädchen von ihren Dozenten Grundlagen für Schauspiel, Regie/Drehbuch und Kamera/Technik kennen. Ihre neu erworbenen Fähigkeiten kombinierten die Gruppen dann und produzierten den vierminütigen Film „Platzverweis“ – ein Statement für Zivilcourage. Den stellten die Beteiligten jetzt im Glückauf-Club in der Schalke-Arena vor.
BVB-Fan hilft Schalke-Anhängerin
Das Statement für Zivilcourage ist seit dem von Fanausschreitungen überschatteten Derby zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund vor anderthalb Wochen aktueller denn je. Im Film „Platzverweis“ kommt nämlich ausgerechnet ein BVB-Fan einer Schalke-Anhängerin zu Hilfe, die auf einer Toilette in der Arena von einem weiteren (neutralen) Jugendlichen vergewaltigt zu werden droht. Sogar vor der vermeintlich unüberwindbaren Barriere Erzrivalität macht die Zivilcourage keinen Halt. Das ist die Botschaft, die das Projekt Schalke macht Schule mit dem Film „Platzverweis“ senden möchte.
Projektleiter Daniel Deimel führte den Teilnehmern jetzt den fertigen Film auf einer kleinen Leinwand im Glückauf-Club der Arena vor. „Ihr dürft zu Recht stolz auf euch sein“, lobte er die Jugendlichen. „Das hat besser geklappt, als wir es uns vorgestellt haben.“
Making Of und Fotodokumentation
Im Making Of kommen die Protagonisten vor und hinter der Kamera zu Wort. Die verschiedenen Dozenten erläutern die Schritte, die zum fertigen Filmprodukt führten, die Teilnehmer schildern ihre Eindrücke und Erfahrungen, die sie am Drehort Arena sammelten. Alexander Stempel zum Beispiel: „Ich finde es gut, dass man seine eigenen Ideen in das Projekt einbringen kann.“ Außerdem finden sich auf der DVD, die jeder der Teilnehmer bekommen hat, auch eine Fotodokumentation.
Der Bösewicht, der Peiniger, der seine Schandtat glücklicherweise nicht vollführen kann, wird gespielt von Timo Matuszewski. Den fertigen Film hat er freilich vorher schon gesehen, aber auf der Leinwand ist das schon etwas anderes. „Es ist ein bisschen komisch, sich so zur Schau zu stellen“, sagt er. Mit dem Ergebnis ist er, wie die anderen Jugendlichen auch, zufrieden. „Mal so als Bösewicht dazustehen, war interessant. Ich musste mich für meine Rolle aber definitiv überwinden, vor allem, weil meine Freundin auch an dem Projekt teilgenommen hat.“