Gelsenkirchen.
Rückläufige Aktiven-Zahlen, immer weniger Ehrenamtliche und Förderer – „auch unser Verein, der Malteser Hilfsdienst Gelsenkirchen, hat mit Schwierigkeiten zu kämpfen“, sagt Jennifer Clayton. Seit rund zweieinhalb Jahren ist die Studentin Pressereferentin der Malteser. Damit ist sie eine der wenigen Neuzugänge der letzten Zeit.
Und dass sie bei der Hilfsorganisation landete, hatte ursprünglich eher mit Karriereplanung als mit einer Herzenssache zu tun. „Für den Lebenslauf hatte man mir bei einer Beratung empfohlen, irgendwas Ehrenamtliches zu machen“, gesteht sie. So sei sie daraufhin eher zufällig bei den Maltesern gelandet. Mittlerweile steht für sie aber fest: „Ich möchte es nicht missen“.
Bei Veranstaltungen aktiv
Im Sanitätsdienst sind die Malteser bei Veranstaltungen aktiv. „Komplett ehrenamtlich“, wohlgemerkt. Zudem betreiben sie die Ersthelfer-Ausbildung für Betriebe oder Führerscheinbewerber. Ein Besuchs- und Begleitungsdienst zählt zu den Aufgaben, ebenso die Betreuung der Malteser-Jugend und des Schulsanitätsdienstes, der am Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium in Buer eingerichtet wurde. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Stadtgeschäftsstelle an der Daimlerstraße 8. Im Dezember 2009 wurden die Räume – nebst zwei neuen Malteser-Fahrzeugen – eingeweiht.
Schulungsräume, Büro und Lager bieten seither eigentlich Platz zur Entfaltung. Jeden Donnerstag um 19.30 Uhr ist in Erle dort Vereinsabend. Doch die Reihen haben sich gelichtet.
Schwindende Mitgliederzahlen
„Wir beklagen schwindende Mitgliederzahlen. Es fehlt an aktiven Helfern, die sich im Rahmen des öffentlichen Auftrags im Katastrophenschutz engagieren. Darüber hinaus gibt es bei uns in Gelsenkirchen immer weniger Fördermitglieder“, sagt Clayton.
Die Verpflichtung zum Ersatzdienst hat Hilfsorganisationen früher über viele Jahre frische Kräfte zugeführt. „Einige Helfer sind danach beim Verein geblieben“, sagt Clayton. Doch mit dem Ende von Wehrpflicht und Zivildienst bleibt der Zustrom aus. Rund 30 Aktive zählen die Malteser aktuell. Rückläufig ist laut Clayton die Zahl der Fördermitglieder. „Einige sind abgewandert oder gestorben. Die Leute haben offenbar weniger Geld und spenden auch weniger. Aber ohne diese finanzielle Unterstützung können wir soziale Projekte wie zum Beispiel den Besuchs- und Begleitungsdienst nicht mehr im gleichen Umfang wie zuvor anbieten.“