Gelsenkirchen. .

Im Städtchen geht’s rund. Melancholisch-fröhliche Musik, die einst im kleinen jüdischen Schtetl für Stimmung sorgte, wird ab Samstag in Gelsenkirchen gut hörbar den Takt angeben. Dann öffnen sich die „Klezmer-Welten“ an vielen Orten und laden ein zu „Mehr als Musik“.

Vom 13. bis zum 31. Oktober entführt das international aufgestellte Gelsenkirchener Klezmer-Festival in faszinierende Klang- und andere Welten.

Die Klezmer-Musik, die einst ihren Ursprung in jiddischen Hochzeiten und anderen Festen hatte, vermischt sich heute munter mit zeitgenössischen Stilen vom Rock über Pop bis hin zum Jazz. Das Festival, das nun zum dritten Mal in Gelsenkirchen stattfindet, bietet elf hochkarätigen Formationen aus den USA, Großbritannien, Litauen, der Ukraine und Deutschland ein Forum.

Start unter freiem Himmel

Am Samstag, 13. Oktober, rockt Klezmer-Klang die Innenstadt, und zwar draußen und umsonst. Um 13.30 Uhr spielen „She’Koyokh“, die als Englands beste Klezmer-Truppe gehandelt wird, und „Konsonans Retro“, legendäre Familienblaskapelle aus dem Raum Odessa, vor der Sparkasse am Neumarkt. Vorausgesetzt, es regnet nicht in Strömen. Beide Formationen werden dann am Abend ab 19 Uhr das Festival im Kleinen Haus des Musiktheaters eröffnen.

Der Kartenvorverkauf glüht inzwischen. Hans-Joachim Siebel vom städtischen Kulturreferat weiß, dass die Tickets für Höhepunkte wie den Auftritt der New Yorker Gruppe „Klezmatics“ in der Kaue weg gehen wie warme Semmeln: „Für das Konzert am 25. Oktober gibt es noch ein paar Karten. Interessenten sollten sich aber sputen.“

Balkan-Beat und Polka-Rhythmen

Und wenn sich die Neue Philharmonie Westfalen zusammen mit der Gruppe „Kolsimcha“ auf die Bühne stellt und verspricht „MiR goes Klezmer“, dann bieten die Veranstalter zum 28. Oktober gleich noch einen Zusatztermin (der ist am 11. November) an.

Aber Siebel hält noch ein paar Geheimtipps bereit: „Alpenklezmerglühen“ zum Beispiel. Dabei begegnen sich am 18. Oktober ab 19 Uhr im Musiktheater jiddische, bayrische und sonstige deutsche Volksmusik, Jodler auf Balkan-Beat und Polka-Rhythmen. Ein weiterer Tipp: Es gibt noch ein paar freie Plätze für Kinder und Jugendliche im Klezmer-Workshop. Vom 14. bis zum 21. Oktober werden die Teilnehmer von Spitzenmusikern im Jüdischen Gemeindezentrum in die Kunst des Klezmer-Spiels eingeweiht. Siebel: „Eine einmalige und ungewöhnliche Chance.“

Infos: 0209 169 9106 oder www.klezmerwelten.de