Gelsenkirchen. In der Kaue wechselten wertvolle Schallplatten, CDs, Poster und sonstige Queen-Artikel den Besitzer. Der Queen Fan-Club Germany hatte zum Jahrestreffen eingeladen. Prominentes Mitglied vor Ort war Hennes Bender.
Freddie Mercury finden sie zum Anbeißen. Die Torte mit dem angedeuteten Konterfei des 1992 verstorbenen Queen-Sängers ist zur Hälfte verspeist. Nur Augenbrauen und Haaransatz des charismatischen Paradiesvogels sind noch übrig. Dafür gibt es an den Ständen noch reichlich seltene Platten, CDs, Poster und sonstige Raritäten aus dem Nachlass der legendären britischen Rockband zu erstehen. Am Samstag traf sich der Queen-Fan-Club Germany zum ersten Mal in der Kaue in Schalke. Und mit Hennes Bender war auch ein prominenter Anhänger dabei.
Helmut Priebe (51) aus der Nähe von Hamburg ist der Vorsitzende des Clubs. „What would Freddie wear?“, steht auf seiner Warnweste, die ihn für diejenigen in der gut gefüllten Kaue, die ihn nicht kennen, als Ansprechpartner markiert. „Als Queen-Fan vereinsamt man, zumindest in der Provinz“, sagt er. „Du brauchst die internationale Gruppe und das Web, um dich zu verbinden.“ Ohnehin sterbe das Fan-sein aus in einer schnelllebigen Zeit.
„Die Leute, die hier sind, haben nicht nur CDs, sie haben Signaturen, Feuerzeuge, alles mögliche“, sagt Priebe. Sogar gerahmte Goldene Schallplatten von Queen sind im Angebot. Der Stand gehört einem Profi für Memorabilien. Das Angebot haut den Fanclub-Boss auch noch nach Jahren um: „So was siehst du sonst nicht, das ist der Hammer.“
Nicht nur „alte Garde“ ist im Freddie-Fieber
Aber nicht nur die „alte Garde“ ist im Freddie-Fieber. Marvin (10) ist von seinem Vater Michael (43) mit dem Queen-Virus infiziert worden. „Ich find’ die Musik einfach ziemlich gut“, zuckt er mit den Schultern. Seine Lieblingslieder: „We will rock you“ und „We are the champions“. Dass das doch für einen waschechten Fan doch langweilig sei, weil das schließlich die beiden populärsten Hits des Quartetts sind, mag er nicht hören und guckt böse.
Sein Vater bevorzugt das Stück „One Vision“: „Das war zufällig auch auf der ersten Platte, die ich mir gekauft habe.“ Vermutlich mehr als 3000 Queen-Artikel habe er zu Hause angesammelt. Seit er 1984 einen Konzertmitschnitt im Fernsehen gesehen hat, ist der Mann aus Kierspe ein Fan.
"Kram, der sich so angesammelt hat"
In der Kaue steht er hinter einem Verkaufsstand. Im Angebot: „Kram, der sich so angesammelt hat. Singles, CDs, Platten. . .“ Warum verkauft er als Fan denn überhaupt etwas von seiner Lieblingsband? Als eingefleischter Fan, verrät der 43-Jährige, kauft man von anderen Anhängern Pakete mit mehreren Artikeln. „Da sind dann zum Beispiel sechs Platten drin, von denen man selber schon vier Stück hat. Und die doppelten versuche ich hier zu verkaufen.“ Dann aktualisiert er seine Verkaufsliste.
Ein eingefleischter Fan, sagt der Fanclub-Boss, hat von ein und demselben Album mehrere Länderpressungen: „Bei einer Japan-Version ist zwar meist ein Song zusätzlich drauf, aber die griechische Platte zum Beispiel unterscheidet sich nicht von der italienischen.“
Hennes Bender ergattert Pappfigur
Comedian Hennes Bender ergattert auf dem Marktplatz in der Kaue eine Pappfigur von Freddie Mercury. „Und ein Programm von ‘86. Das habe ich zwar schon, aber ich wollte es noch mal haben.“ Nach 15 Jahren in der Zeche Carl in Essen fand das Fanclub-Treffen zum ersten Mal in Gelsenkirchen statt.
Am Abend spielte die Coverband „The Queen Kings“. Er sei ein Sammler, aber kein Hardcore-Sammler, verrät der Komiker, der in der Queen-Comedy-Cover-Band „Burger Queen“ spielt. Bender über den Queen Day: „Ich bin hier ein Fan unter Fans, das genieße ich sehr.“