Gelsenkirchen. .

Fotografie trifft Malerei, Bilder aus Deutschland treffen auf Australien: Die Düsseldorfer Künstlerin Christina Puth fügt in ihren Arbeiten starke Gegensätze zu einer Einheit zusammen. Bis zum 28. November sind 20 Exponate der Meisterschülerin von Professor Herbert Brandl (Kunstakademie Düsseldorf) in der Sparkassenfiliale Buer an der Nienhofstraße 1-5 zu sehen.

Der erste Blick des Betrachters fällt auf ein großformatiges Bild, das zwei Gebäude nebeneinander zeigt, getrennt von einer Schlucht.

In der Ferne die Heimat neu entdeckt

Rechts ein schlichter Holzschuppen, links ein verschachteltes Haus mit typisch deutschen Eigenschaften. Wer sich die Ausstellung weiter ansieht, wird genau diesen beiden Elementen in unterschiedlicher Zusammensetzung immer wieder begegnen. „Heimation“ hat Christina Puth ihre Bilderserie genannt. In ihr vereint sie ihre beiden „Heimaten“: Zwölf Jahre lang lebte die gebürtige Frankfurterin in Australien, inzwischen ist sie wieder zurück in Deutschland. „Ursprünglich wollte ich nur eine dreimonatige Reise durch Australien machen“, sagt die Künstlerin lachend. „Doch dann bin ich dort hängen geblieben und es sind zwölf Jahre daraus geworden. In Australien habe ich auch meinen Hang zur Fotografie und zum künstlerischen Arbeiten entdeckt.“

Zwei Herzen schlagen seither in ihrer Brust, und so erklärt sie auch ihre Bilder mit den beiden Gebäuden: „Ich habe dabei das Foto einer verlassenen Goldgräberstadt in Australien Bildern gegenübergestellt, die ich in einem Vorort von Halle in Ostdeutschland gemacht habe“, so Puth.

Ganz andere Grundstimmungen

Ihre besondere Arbeitsweise: Die Künstlerin bemalt eine Leinwand – und fügt dann per Siebdruck eigene Fotografien hinzu. „Manchmal wird dann später noch mit Acrylfarbe nachgearbeitet, manchmal überlagert der Druck das Bild dann aber auch einfach“, erklärt sie.

So entstehen Serien mit gleichen Motiven, die doch immer wieder anders aussehen. Sehr deutlich wird das bei zwei Bildern, die einen australischen Wohnwagen neben einer verlassenen deutschen Tankstelle zeigen. In einem Exponat ist der Wohnwagen knallrot, in dem anderen hellgrün mit entsprechend darauf abgestimmtem Hintergrund. Und schon entstehen ganz andere Grundstimmungen. Ein Unterschied wie Tag und Nacht oder Sommer und Winter.

Der zweite Teil der Ausstellung ist gespickt mit Bildern in kleinerem Format, bei denen Christina Puth Fotografien über Aquarelle, Collagen oder Gemälde gedruckt hat. „Ich wollte diese Transparenz erreichen“, sagt sie über die ganz eigene Technik. Auch hier treffen jeweils zwei Welten aufeinander: Ein australischer Highway trifft auf eine deutsche Berglandschaft mit Trampelpfad. Beeindruckend.