Gelsenkirchen. Seit 65 Jahren sind Richard und Hannelore Bolgen heute verheiratet. Und zum Jubeltag feiern die beiden Erler nicht nur ihren Hochzeitstag, sondern den 84. Geburtstag von Hannelore gleich mit.
„Der kluge Mann baut vor“, sagt Richard Adolph Bolgen und lacht. Am heutigen Dienstag feiert er mit seiner Frau Hannelore die Eiserne Hochzeit – verheiratet seit nunmehr 65 Jahren. Und klug vorgebaut hat der 87-Jährige, weil er mit seiner Hannelore nicht nur den Hochzeitstag feiert, sondern den Geburtstag seiner Frau gleich mit, die wird heute nämlich 84.
Damals, im Sommer 1947, hatte er das so eingestielt. „Dann muss ich mir nur ein Datum merken“, grinst er. Dabei hat er mit dem Gedächtnis so gar keine Schwierigkeiten. Auch heute erinnert er sich noch genau an den Tag des Kennenlernens der beiden. Das war 1946 bei einem Tanzabend in der Gaststätte Bartussek in Erle. Nur ein Jahr später läuteten die Hochzeitsglocken. Ob das Wetter damals auch so heiß war wie in diesen Tagen ihrer Eisernen Hochzeit. „Das weiß ich nicht mehr. Wir hatten doch nur Augen füreinander und nicht für das Wetter“, sagt Richard Adolph Bolgen.
Das Geheimnis einer langen Liebe: „Toi, toi, toi. In unserer Familie halten alle Paare ein Leben lang durch. Bei uns beiden passt das einfach schon immer sehr gut und wir helfen uns gegenseitig, wo wir nur können“, sagt Hannelore Bolgen. Und natürlich gehören bei den Bolgens zum großen Glück auch die fünf Kinder Liesette, Detlef, Cornelia, Adolf und Sylvia sowie die sechs Enkelkinder. „Urenkel haben wir noch nicht, aber wir würden uns natürlich sehr darüber freuen, das noch erleben zu dürfen“, sagt Hannelore Bolgen.
Blau und weiß – was sonst?
In ihrem Haus in Erle leben die beiden allein, verbringen viel Zeit in ihrem liebevoll gepflegten Garten. „Wenn es nicht zu heiß ist, sitzen wir hier sehr gerne. Früher haben wir den Garten selbst in Schuss gehalten, heute geht das aber nicht mehr so gut. Zum Glück kommt unser Sohn Detlef häufig vorbei und greift uns unter die Arme“, erklärt sie.
Im Garten hängt an der kleinen Treppe zur Wohnung ein Fähnchen. Blau und weiß – was auch sonst? Diese Deko aber gehört der Dame des Hauses. „Sport hat mich schon immer interessiert. Natürlich verfolgen wir sehr intensiv, wie Schalke spielt, aber auch bei den Olympischen Spielen habe ich versucht, so viel wie möglich zu sehen.“
Und weil das auch weiterhin so sein soll, gibt es von den Kindern zum großen Tag einen nagelneuen großen Fernseher für das Schlafzimmer. Die nächste Fußball Weltmeisterschaft findet schließlich in Brasilien mit jeder Menge Zeitverschiebung statt, da kann es nicht schaden, auch einen entsprechenden Bildschirm am Bett zu haben, findet Hannelore Bolger.
Geschenke möchte das Paar sonst aber keine haben. Nur ein paar Blümchen vielleicht, denn die haben sie in ihrem Garten besonders gern. Gefeiert wird aber natürlich trotzdem. Gemeinsam mit der Familie und mit ein paar Freunden wird gegessen und natürlich auch das Tanzbein geschwungen. „Das haben wir immer sehr gern gemacht und auch heute wagen wir noch manchmal in unserer Wohnung ein kleines Tänzchen durch den Flur“, lacht Hannelore Bolgen.