Gelsenkirchen. Viele tausend Besucher nutzten am Samstag den Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr Gelsenkirchen, um die Hauptwache an der Seestraße zu erkunden. Auf dem Übungsplatz demonstrierten die Feuerwehrleute, wie es zu einer Fettexplosion kommen kann und wie sie zu verhindern ist.
Für Klaus Jacob haben solche Tage immer zwei Bedeutungen. Zum einen freut er sich darüber, den wissbegierigen Zuschauern beim Tag der offenen Tür zu zeigen, womit sich ein Feuerwehrmann im Ernstfall beschäftigt. Er hofft aber bei dieser Veranstaltung auch auf potenziellen Nachwuchs für die Feuerwehr Gelsenkirchen.
Klaus Jacob ist Brandoberamtsrat bei der Berufsfeuerwehr, die gemeinsam mit Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr am Wochenende zum Tag der offenen Tür an der „Feuer- und Rettungswache 2“ in Erle eingeladen hat.
Von einer Tauchübung über eine Leitstellenführung bis hin zu einer Höhenrettung hatten die Feuerwehrmänner alles aufgefahren, was sie zu bieten haben. Mehrere tausend Besucher kamen scharenweise, um sich unterschiedliche Schauübungen anzusehen.
Eine Fettexplosion ist immer spektakulär
„Die Fettexplosion ist für die Zuschauer immer sehr spektakulär“, weiß Klaus Jacob aus Erfahrung. Mit ausreichend Sicherheitsabstand simulierte die Feuerwehr, was passiert, wenn zum Beispiel die Fritteuse zu Hause in der Küche brennt und man und versucht, das Feuer mit Wasser zu löschen. Eine riesige Feuerkugel entflammte und eine Hitzewelle erreichte das Publikum. „Es war sehr eindrucksvoll, dass durch eine kleine Menge Wasser eine so große Explosion ausgelöst werden kann“, erzählt Oliver Löken, der sich die Fettexplosion mit seiner Familie angeschaut hat. Am besten wird brennendes Fett übrigens mit einer Löschdecke gelöscht.
Neben Unterhaltung stand auch Information auf dem Programm. Klar ist, dass ein solcher Tag der offenen Tür auch dazu dient, das Berufsbild des Feuerwehrmannes bekannter zu machen. „Wie in anderen Städten hat auch unsere Feuerwehr Nachwuchssorgen“, gibt Klaus Jacob zu. Das beträfe sowohl die Berufsfeuerwehr als auch die Freiwillige Feuerwehr. „Besonders bei der Jugendfeuerwehr freuen wir uns immer über neue Interessenten“, sagt Jacob.
"Es war total cool"
Die Jugendfeuerwehr ist die Jugendorganisation der Freiwilligen Feuerwehr. In acht Stadtteilen treffen sich die Jugendlichen im Alter von zehn bis 18 Jahren in verschiedenen Gruppen zum Übungsdienst. Derzeit hat die Jugendfeuerwehr etwa 140 Mitglieder. Die Freiwillige Feuerwehr besteht aus acht Löschzügen mit insgesamt 226 aktiven Feuerwehrangehörigen.
Beim Tag der offenen Tür konnten sich die Besucher an Ständen über die Freiwillige Feuerwehr, die Jugend- und Berufsfeuerwehr sowie über benötigte Qualifikationen und mögliche Arbeitsfelder informieren. Das Interesse der Kinder hatte die Feuerwehr durch ihr breites Spektrum an Attraktionen sofort geweckt. Der vierjährige Lennart war begeistert vom Aufstieg mit einer Drehleiter. Ganze 25 Meter ging es in die Höhe. „Es war total cool. Ich hatte gar keine Angst“, erzählt der Vierjährige strahlend, als er wieder festen Boden unter den Füßen hat.
Dass aus Lennart vielleicht einmal ein echter Feuerwehrmann werden könnte, ist gar nicht so abwegig. Zumindest sieht er bereits jetzt wie die kleine Version eines solchen aus. Denn für den Tag der offenen Tür hat ihm seine Oma einen Feuerwehrhelm geschenkt, den er trotz hoher Temperaturen brav aufbehielt. Und mal ehrlich: Welcher kleine Junge träumt nicht irgendwann davon, Feuerwehrmann zu werden?