Gelsenkirchen.
Die „WAZ öffnet Pforten“-Aktion nahm 20 Leser am Donnerstag mit auf eine Reise in die Kinowelt. Im Multiplex in Erle konnten sie Hinter- und Vordergründiges bestaunen.
Langsam öffnet sich die Glastür. Ralf Kolecki hält sie den Gästen höflich auf. „Herein spaziert“, sagt er. Dann schließt er ab. Hier kommt so schnell keiner rein - oder raus. Wäre es dunkel und wäre es nachts, wäre die Gruselkulisse perfekt: ein verlassenes Kino, das Foyer voller Bauschutt. Doch es ist weder dunkel, noch verlassen. Trotzdem war dieser Kinosbesuch für 20 WAZ-Leser ein besonderes Erlebnis.
Ralf Kolecki öffnete am Donnerstag seine Pforten, um den Teilnehmern einen exklusiven Blick hinter die Kulissen der Kinowelt zu gewähren. Er ist einer der Betriebsleiter des Multiplex Kinos in Erle. Die Kino-Erfahrungen der Teilnehmer sind sehr gemischt: Während die einen sich noch an den Hype der ersten Kinos in den 50er Jahren erinnern, freuen sich die Kleinsten auf Toy-Story in 3D.
Sie alle begeben sich auf eine Reise durch die Kinowelt. Einzig die Umbauten des Foyers empfinden einige als störend. „Dafür müssten wir eigentlich Popcorn gratis bekommen“, sagt eine Frau zwinkernd.
Wendeltreppe führt zu den Projektoren
Zunächst gibt es Infos rund um die Geschichte des Multiplex und die neuesten Umbauschritte. Dann geht es weiter in die Säle. Klar, einen Kinosaal hat jeder schon mal gesehen. Aber wieoft hat man schon die Möglichkeit einen Kinofachmann vor Ort mit Fragen zu löchern? Im schummrigen Licht des Kinosaals diskutiert Kolecki bereitwillig über Fragen wie „Wie funktioniert Kino?, Welche Technik steckt dahinter?“ und „Wer bestimmt das Programm?“. „Digital ist doch eh die Zukunft“, sagt ein Mann etwas resignierend. Wahrscheinlich vermisst er jetzt schon die großen Filmrollen - Sinnbild Hollywoods.
Aber warum nur darüber reden? Einfach mal selber gucken. So geht es eine Wendeltreppe hinauf in den Produktionsraum. Dort bereitet der Filmvorführer ganz traditionell die Filmrollen für die Vorführungen vor. „Das hier sind 90 Minuten Film“, sagt Kolecki und zeigt auf eine große Rolle Filmband, „die Rolle ist etwa zwei Kilometer lang.“ Staunende Blicke bei Groß und Klein. Die großen Filmrollen begeistern: es beginnt ein Rätselraten um die Filmszenen, die auf den einzelnen Ausschnitten zu sehen sind.
Im Multiplex werden sowohl analoge, als auch digitale sowie zwei 3D-Projektoren betrieben. Die digitalen laufen per Knopfdruck, die analogen mit einer komplizierten Mechanik.
Plötzlich beginnt es zu flimmern. Durch das kleine Fenster können die Leser sehen, wie im Kinosaal die Vorschau beginnt. „Da läuft gleich Toy Story in 3D“, erklärt Kolecki. Kurzerhand werden die Gäste alle zu einem Film eingeladen. Die Augen eines kleinen Mädchens werden groß und es hüpft aufgeregt die Treppe hinunter - ab ins Kino.
Popcorn gab’s jedoch nicht gratis. Wie wird das eigentlich im Kino gemacht? Vielleicht erfährt man’s beim nächsten Mal.