Gelsenkirchen.

Es gibt einen Moment in der Zoo-Verwaltung, da halten sie alle eisern zusammen. Das ist der Moment, in dem Gefahr in der Luft liegt. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. „Stinktieralarm“, brüllt derjenige durch die Flure, der die Duftmarke als erstes in der Nase verspürt.

„Wenn alle Fenster nicht schnell genug dicht sind, bleibt der Gestank der Stinktiere einen Tag lang beißend in der Luft“, weiß Sabine Haas, Sprecherin der Zoom Erlebniswelt, aus bitterer Erfahrung. Dabei sorgt das Zoo-Team in der nahen Alaska-Anlage Tag für Tag mit seinem Tier-Training dafür, dass auch bei den Stinkern keine Langeweile aufkommt. Zumal nicht jeder der sieben Bewohner (darunter ein Jungtier) der weitläufigen Landschaft noch seine Duftdrüse besitzt.

Sie heißen "4711" und "Chanel"

Die Tiere, von denen kein Duftalarm mehr ausgeht, tragen Namen, die im Kopf sofort die feinsten Wohlgerüche hervorrufen: „Diesel“, ruft Tierpflegerin Katharina Eck ein flauschiges Etwas, oder „Chanel“. Auch der Parfüm-Klassiker „4711“ fehlt nicht. Chanel, eine alte Stinktierdame und mit ihren zehn Lebensjahren die Seniorin der Anlage, reagiert sofort auf den Ruf der 23-jährigen Tierpflegerin. „Beauty“ und „Diesel“ zögern.

Ü-Eier für die Stinktiere

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    Das ändert sich in dem Moment, in dem die Stinktier-Versteherin mit einer ganzen Handvoll Überraschungseier rappelt. Die Vierbeiner mit der sensiblen Nase wissen genau: Mit Geduld und langen Krallen lassen sich die kleinen gelben Plastikeier öffnen, und heraus kullern Köstlichkeiten wie Katzenfutter, Hühnchen oder tote Insekten.

    Nachschub vom Sammler

    Für Kinder, die eigentlichen Konsumenten der Überraschungseier, haben die gelben Eier mit ihren kleinen Plastikspielzeugen längst ausgedient. Für die Stinktiere sind sie dann der Hit. Katharina Fleck, zuständig für die Bespaßung der Skunks: „Ich bohre kleine Löcher in die Schalen, damit die Tiere das Futter riechen.“

    Mit ihren geschickten Pfoten rollen sie die Ü-Eier so lange hin und her, bis Futterstücke oder Kamelwolle herausfallen. Oder sie setzen ihre langen Krallen so geschickt beim Fummeln ein, dass sie die Eierschalen komplett öffnen. Nachschub besorgt übrigens ein fleißiger Ü-Eiersammler ganz in der Nähe des Zoos.

    Futter in Überraschungseiern sorgt bei den Stinktieren für gute Laune und Beschäftigung. Fleck: „Sie müssen sich ihre Nahrung wie in der Natur erarbeiten.“ Chanel, die handzahme alte Stinktierdame, hat die Überraschungseier geknackt. Jetzt will sie auf den Arm. Für diesen Skunk auch eine Form von Beschäftigungstherapie.