Gelsenkirchen. Am Marienhospital in Gelsenkirchen-Ückendorf kommt 6200 Mal im Jahr bei den Untersuchungen ein Herzkatheter zum Einsatz.

Der Blick ins Herz hat etwas Unheimliches an sich. Doch die Entwicklung von Herzkatheteranlagen hat die Medizin in den vergangenen 30 Jahren nachhaltig verändert.

Am Marienhospital in Ückendorf geht man jetzt sogar noch einen Schritt weiter: Für rund drei Millionen Euro wurden zwei hochmoderne Geräte angeschafft, die Diagnose und Behandlung von Herz- und Venenerkrankungen noch einfacher und effizienter machen.

„Die Geräte, mit denen wir hier bislang gearbeitet haben, waren seit 12 und 13 Jahren in Betrieb. Und jetzt, wo die neuen Anlagen installiert sind, sieht man, dass es seither Quantensprünge in der technischen Entwicklung gegeben hat. Besonders, was die bildliche Darstellung angeht, hat sich auf diesem Gebiet sehr viel verändert. So gibt es jetzt viel schärfere Bilder, auf denen man selbst die kleinsten Verästelungen und Gefäßveränderungen erkennen kann“, erklärt Prof. Dr. Heiner Blanke, Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Interne Intensivmedizin am Marienhospital.

Weniger Kontrastmittel

Rund 8500 Patienten werden in dieser Klinik pro Jahr betreut, neun Oberärzte und 20 Assistenzärzte sorgen gemeinsam mit dem Professor dafür, dass hier rund um die Uhr auch Notfällen schnell geholfen werden kann. Die Patienten kommen nicht nur aus Gelsenkirchen, sondern auch aus Recklinghausen, Wattenscheid, Gladbeck, Castrop-Rauxel oder Datteln. „Wir haben einen großen Einzugsbereich und zählen zu den leistungsstärksten Klinken dieser Art in Deutschland“, betont Professor Blanke stolz.

6200 Mal im Jahr, also rund 30 Mal am Tag, kommt bei den Untersuchungen ein Herzkatheter zum Einsatz. Verstopfte Blutbahnen werden dabei aufgespürt und wieder aufgedehnt. Auch der Einsatz so genannter Stents, die dem Blut freie Durchlaufbahn verschaffen, gehört mittlerweile zum Alltag. Übrigens können die Geräte auch bei Verengungen der Halsschlagadern, der peripheren Arterien oder bei Aneurysmen der Bauchaorta eingesetzt werden.

Ein Gang durch die Organe

Hereinspaziert! Seine eigenen Organe sieht man zum Glück eher selten. Mit Organmodellen kann man die Körperteile sogar von innen betrachten. Krankenhäuser oder andere Einrichtungen können diese und andere Modelle mieten oder kaufen. 
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Hereinspaziert! Seine eigenen Organe sieht man zum Glück eher selten. Mit Organmodellen kann man die Körperteile sogar von innen betrachten. Krankenhäuser oder andere Einrichtungen können diese und andere Modelle mieten oder kaufen. © www.organmodelle.de
Hier ist ein Blutpropf zu sehen.

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Hier ist ein Blutpropf zu sehen. © www.organmodelle.de
Das begehbare Arterienmodell ist acht Meter lang und wiegt 500 Kilogramm.

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Das begehbare Arterienmodell ist acht Meter lang und wiegt 500 Kilogramm. © www.organmodelle.de
Diese überdimensionalen Arterienmodelle zeigen den Aufbau der Blutgefäße.

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Diese überdimensionalen Arterienmodelle zeigen den Aufbau der Blutgefäße. © www.organmodelle.de
Na, erkennen Sie, um welches Organ es sich hierbei handelt?

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Na, erkennen Sie, um welches Organ es sich hierbei handelt? © www.organmodelle.de
Die riesige Lunge ist fünf Meter lang und 600 Kilogramm schwer.

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Die riesige Lunge ist fünf Meter lang und 600 Kilogramm schwer. © www.organmodelle.de
Im Innern sind mehrere Krankheitsbilder dreidimensional zu sehen. Hierbei handelt es sich um ein Bronchialkarzinom.

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Im Innern sind mehrere Krankheitsbilder dreidimensional zu sehen. Hierbei handelt es sich um ein Bronchialkarzinom. © www.organmodelle.de
Die Modelle sollen Aufklärungsarbeit leisten und zur Früherkennung beitragen. Denn Lungenkrebs ist bei Männern die häufigste Krebsart, die zum Tod führt. 

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Die Modelle sollen Aufklärungsarbeit leisten und zur Früherkennung beitragen. Denn Lungenkrebs ist bei Männern die häufigste Krebsart, die zum Tod führt. © www.organmodelle.de
Jedes Jahr sterben in Deutschland 36.000 Menschen an Lungenkrebs.

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Jedes Jahr sterben in Deutschland 36.000 Menschen an Lungenkrebs. © www.organmodelle.de
Dieses Organ haben nur Frauen, Männer mögen es aber auch. Allerdings eher ...

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Dieses Organ haben nur Frauen, Männer mögen es aber auch. Allerdings eher ... © www.organmodelle.de
... die Außenansicht. An dem überdimensionalen Brust-Modell sind auch Tastfelder angebracht, um Frauen unterschiedliche Ergebnisse bei der Selbstuntersuchung zu simulieren.

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... die Außenansicht. An dem überdimensionalen Brust-Modell sind auch Tastfelder angebracht, um Frauen unterschiedliche Ergebnisse bei der Selbstuntersuchung zu simulieren. © www.organmodelle.de
Denn Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung von Frauen - jedoch nicht die gefährlichste. Rechtzeitig erkannt und behandelt, bestehen gute Heilungsmöglichkeiten.

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Denn Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung von Frauen - jedoch nicht die gefährlichste. Rechtzeitig erkannt und behandelt, bestehen gute Heilungsmöglichkeiten. © www.organmodelle.de
Das Darmmodell soll zur Entabuisierung des Themas Darmkrebs beitragen.

© www.organmodelle.de
Das Darmmodell soll zur Entabuisierung des Themas Darmkrebs beitragen. © www.organmodelle.de
Bei dem Spaziergang durch den acht Meter langen Darm begegnen dem Besucher eine Reihe von Krankheitsbildern.

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Bei dem Spaziergang durch den acht Meter langen Darm begegnen dem Besucher eine Reihe von Krankheitsbildern. © www.organmodelle.de
Was aussieht wie ein Pilz, ist ein ...

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Was aussieht wie ein Pilz, ist ein ... © www.organmodelle.de
... Adenom. Diese Geschwülste der Schleimhaut sind zwar gutartig, werden aber als Krebsvorstufe betrachtet.

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... Adenom. Diese Geschwülste der Schleimhaut sind zwar gutartig, werden aber als Krebsvorstufe betrachtet. © www.organmodelle.de
Hier zu sehen ist Europas größtes Darmmodell.
Hier zu sehen ist Europas größtes Darmmodell. © ddp
Es ist 20 Meter lang.

© Felix Burda Stiftung
Es ist 20 Meter lang. © Felix Burda Stiftung
Die Konstruktion informiert über den menschlichen Darm, aber auch über krankhafte Veränderungen.

© Felix Burda Stiftung
Die Konstruktion informiert über den menschlichen Darm, aber auch über krankhafte Veränderungen. © Felix Burda Stiftung
Diese wasserballähnlichen Knubbel stellen die chronisch-entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn im akuten Entzündungszustand dar.

© Felix Burda Stiftung
Diese wasserballähnlichen Knubbel stellen die chronisch-entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn im akuten Entzündungszustand dar. © Felix Burda Stiftung
Hier sind die abgeklungenen Entzündungen der Erkrankung Morbus Crohn zu sehen. 

© Felix Burda Stiftung
Hier sind die abgeklungenen Entzündungen der Erkrankung Morbus Crohn zu sehen. © Felix Burda Stiftung
Ein kleiner, gestielter Polyp.

© Felix Burda Stiftung
Ein kleiner, gestielter Polyp. © Felix Burda Stiftung
Teile des Polypen sind zu Krebs entartet.

© Felix Burda Stiftung
Teile des Polypen sind zu Krebs entartet. © Felix Burda Stiftung
Ein Karzinom, das umliegendes Gewebe befällt.

© Felix Burda Stiftung
Ein Karzinom, das umliegendes Gewebe befällt. © Felix Burda Stiftung
"Faszination Darm" ist ein Projekt der Felix Burda Stiftung. © Felix Burda Stiftung
Und schon eine Idee, um welches Organ es sich hier handelt?

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Und schon eine Idee, um welches Organ es sich hier handelt? © www.organmodelle.de
Es ist ein Herz.

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Es ist ein Herz. © www.organmodelle.de
Auch der Hohlmuskel kann begangen werden.

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Auch der Hohlmuskel kann begangen werden. © www.organmodelle.de
Der Besucher lernt nicht nur, wie das Herz funktioniert.

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Der Besucher lernt nicht nur, wie das Herz funktioniert. © www.organmodelle.de
Das Modell informiert auch über den Einsatz künstlicher Herzklappen.

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Das Modell informiert auch über den Einsatz künstlicher Herzklappen. © www.organmodelle.de
Dieses Organ hat jeder Mensch schon von innen gesehen.

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Dieses Organ hat jeder Mensch schon von innen gesehen. © www.organmodelle.de
Nur erinnern kann man sich nicht mehr an die Zeit in der Gebärmutter.

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Nur erinnern kann man sich nicht mehr an die Zeit in der Gebärmutter. © www.organmodelle.de
Auch dieses Modell soll für Vorsorgeuntersuchungen werben.

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Auch dieses Modell soll für Vorsorgeuntersuchungen werben. © www.organmodelle.de
In Deutschland erkranken jährlich etwa 6000 Frauen neu an Gebärmutterhalskrebs. 80 Prozent von ihnen haben in den letzten Jahren vor der Erkankung keine Früherkennungs-Untersuchung machen lassen.

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In Deutschland erkranken jährlich etwa 6000 Frauen neu an Gebärmutterhalskrebs. 80 Prozent von ihnen haben in den letzten Jahren vor der Erkankung keine Früherkennungs-Untersuchung machen lassen. © www.organmodelle.de
Dies sind so genannte Myome, ...

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Dies sind so genannte Myome, ... © www.organmodelle.de
... Wucherungen, die in der Muskelschicht der Gebärmutter (Myometrium) auftreten.

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... Wucherungen, die in der Muskelschicht der Gebärmutter (Myometrium) auftreten. © www.organmodelle.de
Doch auch die Männer werden vorgewarnt. Hierbei handelt es sich ...

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Doch auch die Männer werden vorgewarnt. Hierbei handelt es sich ... © www.organmodelle.de
... um ein Modell der Prostata.

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... um ein Modell der Prostata. © www.organmodelle.de
In Deutschland erkranken jährlich mehr als 45.000 Männer an Prostatakrebs.

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In Deutschland erkranken jährlich mehr als 45.000 Männer an Prostatakrebs. © www.organmodelle.de
Das überdimensionale Organ wiegt 450 Kilogramm.

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Das überdimensionale Organ wiegt 450 Kilogramm. © www.organmodelle.de
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Bei der Arbeit mit dem Herzkatheter kommt es oft auf Millimeter an. „Diese wird uns durch die neuen Herzkatheteranlagen deutlich erleichtert, denn weil diese Geräte so viele Bilder pro Sekunde liefern, kann man aus verschiedenen Winkeln und über drei Ebenen gleichzeitig Aufnahmen der Gefäße erfassen und auswerten“, sagt Oberarzt Dr. Stephan Busse, der bereits über 20 Jahre in dieser Abteilung arbeitet und viele technische Entwicklungssprünge miterlebt hat.

„Aufgrund des Zwei-Ebenen-Systems dieser Geräte muss man weniger Kontrastmittel einsetzen, was für Herz und Nieren des Patienten weniger belastend ist“, so Busse. „Das Gerät kommt zudem mit sehr viel weniger Strahlung aus als die Vorgängermodelle“, fügt sein Kollege Oberarzt Dr. Mani Farazandeh hinzu.

Rettungssystem funktioniert gut

Auch Professor Blanke ist hier in Gelsenkirchen seit 24 Jahren im Einsatz und kann sich noch gut an die Anfänge erinnern: „Bevor es die Stents gab, hat man versucht, Verkalkungen und Gefäßblockaden medikamentös aufzulösen. Die so genannten Interventionsverfahren, mit denen die Kranzgefäße mechanisch aufgemacht werden, haben sich erst Ende der 1980er Jahre etabliert. Und seither ist die Überlebensrate deutlich gestiegen“, sagt Professor Blanke.

Nach wie vor spielt der Faktor Zeit eine große Rolle: „Je eher ein Patient nach einem Herzinfarkt zu uns kommt, um so besser können wir ihm helfen. Zum Glück funktioniert das Rettungssystem hier im Umfeld richtig gut“, fügt Dr. Mani Farazandeh hinzu.