Berlin.. Laut einer DAK-Studie nutzt das Rauchverbot in Gaststätten tatsächlich der Gesundheit. Demnach hat sich seit seiner Einführung die Zahl der Herzinfarkte in Deutschland verringert. Die Krankenkasse empfiehlt nun harte Ruchverbots-Regeln nach bayerischem Vorbild für die ganze Republik.
Durch das Rauchverbot in Gaststätten hat sich in Deutschland die Zahl der Herzinfarkte laut einer Studie deutlich verringert. Seit Einführung der Nichtraucherschutzgesetze 2007 und 2008 seien die Klinikbehandlungen wegen eines Herzinfarktes um acht Prozent gesunken, wie eine am Dienstag in Berlin veröffentlichte Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit zeigt.
Die stationären Behandlungen wegen einer Angina pectoris, einer Vorstufe des Herzinfarkts, gingen demnach um 13 Prozent zurück. Für die Untersuchung wurden über fünf Jahre hinweg Krankenhausdaten von mehr als drei Millionen DAK-Versicherten ausgewertet. Nach Angaben der Kasse handelt es sich um die erste Studie in Deutschland zu diesem Thema und auch um die bisher größte weltweite Untersuchung dieser Art.
DAK-Chef fordert einheitliches Rauchverbot
Bereits im Jahr nach der Einführung der Nichtraucherschutzgesetze in den Bundesländern konnten allein bei der DAK-Gesundheit 1880 Krankenhausbehandlungen verhindert und Kosten in Höhe von 7,7 Millionen Euro eingespart werden. Der Vorsitzende der Krankenkasse, Herbert Rebscher, sieht allerdings noch Lücken und fordert ein einheitliches Rauchverbot.
"Bayern kann hier mit seinem konsequenten Nichtraucherschutz als Blaupause für andere Bundesländer dienen", erklärte Rebscher. Nichtraucherschutzgesetze gelten in allen Bundesländern. Bayern hat die schärfste Regelung, dort gilt seit einem Volksentscheid im Jahr 2010 ein striktes Rauchverbot für alle Gaststätten. In den meisten anderen Bundesländern existieren Ausnahmeregelungen etwa für Festzelte oder Einraumgaststätten, in denen keine warmen Speise angeboten werden.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland die häufigste Todesursache. Laut Statistischem Bundesamt wurden im Jahr 2010 allein 41 Prozent aller Sterbefälle dadurch verursacht. Insgesamt starben rund 353.000 Menschen an den Folgen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, davon knapp 60.000 an einem Herzinfarkt. Die Studie der DAK-Gesundheit wird in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Clinical Research in Cardiology" veröffentlich. (afp)