Gelsenkirchen. Wer zu spät kommt, den bestraft der Kreiswahlausschuss: Die Linkspartei wird bei der Bundestagswahl am 27. September in Gelsenkirchen ohne einen Direktkandidaten antreten und ausschließlich bei der Zweitstimme auf dem Stimmzettel stehen. Alles eine Frage des Timings.
Der Linke-Vorstand hat den Meldeschluss der Stadt für den von der Mitgliederversammlung nominierten Direktkandidaten Ralph Geiling schlichtweg verpennt.
Das bestätigte Linke-Sprecher Ralf Herrmann auf Anfrage der WAZ. „Bei den vielen Terminen und Fristen zur Europa-, Kommunal- und Bundestagswahl ist uns das durchgegangen”, so der OB-Kandidat der Linken. Ein Beinbruch sei dies aber nicht, meint Herrmann.
"Dieser Fehler ist auch bei anderen passiert"
Denn: „Wir wollten ja keinen Personenwahlkampf führen, sondern einen Themenwahlkampf.” Und eine Chance auf den Sieg im Wahlkreis Gelsenkirchen habe die Linke gegen SPD und CDU ja eh nicht. „Dieser Fehler ist auch in anderen Kreisverbänden der Linken und auch bei anderen Parteien passiert”, so Ralf Herrmann.
Sechs Kandidaten bzw. ihre Parteien haben den Stichtag für den Meldeschluss (23. Juli) beachtet und buhlen nun im Gelsenkirchener Wahlkreis 124 um den Direkteinzug in den Bundestag.
Und zwar: Joachim Poß (SPD), Wolfgang Meckelburg (CDU), Marco Buschmann (FDP), Robert Zion (Grüne), Stefan Engel (MLPD) und der in Hückelhoven lebende Joseph Mertens (NPD). 2005 gewann Joachim Poß den Wahlkreis unangefochten mit 59,7 %. Wolfgang Meckelburg zog über die CDU-Reserveliste in den Bundestag ein.
- Diskussion: Die Linke in Gelsenkirchen