Gelsenkirchen.

Kunst bewegt, die Kinetik erst Recht. Mitte der Woche hatte sich der Kulturausschuss mit dem 5-Jahreskonzept des Fördervereins des Kunstmuseums auseinandergesetzt und für die Installation eines runden Tisches plädiert. FDP-Ratsfrau Anne Schürmann hat nun noch weitere Nachfragen an die Stadtverwaltung.

Der Grund: „Das Museum in Buer ist eines der kulturellen Highlights in unserer Stadt. Insbesondere die Kinetik-Sammlung ist bundesweit einmalig.“ Die Stadtverordnete legte der Verwaltung nun fünf Fragen vor, „um eine mögliche Neuausrichtung des Kunstmuseums mit Schwerpunkt Kinetik als Alleinstellungsmerkmal zu gestalten“.

So will die liberale Ratsfrau wissen, wie hoch das Besucheraufkommen im Museum ist und ob Besucherzahlen existieren, die einer Befragung zugrunde liegen: „Hier sind bitte nur die Besucher zu zählen, die auch wirklich ins Museum gehen und nicht Kurse der VHS oder die Toilette besuchen!“

100.000 Euro für die Restauration

Anne Schürmann interessiert weiter, wie viele Führungen für Kinder und Jugendliche stattfinden und welche Menschen das Museum besuchen, aus welchen Altersgruppen, welchen Städten. Eine weiteres Thema gilt der Frage, ob geplant sei, in Zukunft Museumseintritt zu nehmen.

Zum Thema Kinetik: „Gibt es eine Gesamtaufstellung der Kinetik-Kunst, die sich im Besitz der Stadt befindet?“ Falls ja, bittet Schürmann um Nennung der Exponate.

Einer, der die Antwort schon zu kennen glaubt, ist der Vorsitzende des Fördervereins Kunstmuseum, Werner Bibl. In einer Stellungnahme zur Verwaltungsvorlage schreibt er: „Schon im Januar wurde die Museumsleitung gebeten, dem Förderverein eine Auflistung der kinetischen Objekte zukommen zu lassen.“ Die Museumsleitung habe daraufhin erklärt, dass eine Auflistung im Museum nicht existiere, so Bibl.

Kontrovers eingeschätzt wird auch die Summe, die nötig wäre, um die Sammlung der Kunsthalle Recklinghausen zu restaurieren und sie als Dauerleihgabe in Gelsenkirchen zu zeigen. Während der Förderverein mit rund 100.000 Euro rechnet, schreibt die Kulturverwaltung: „Den Ansatz werten Fachleute, die sich die Sammlung angesehen haben, als viel zu niedrig.“ Dazu Bibl: „Kurios, dass mit Stand Juni 2012 der Museumsleitung Recklinghausen eine solche Bewertung durch Fachleute in den hauseigenen Archiven nicht bekannt ist.“