Gelsenkirchen. . „50? Werde ich wirklich schon 50? So fühle ich mich gar nicht. Eher jünger“, sagt Peter Peters. Seit 19 Jahren schon arbeitet der Finanz-Vorstand des FC Schalke 04 für den Bundesligisten. In dem Metier ist das eine Ewigkeit. Er lebe Schalke, sagt Geburtstagskind Peters über Peters.

Der Mann ist eine Revierpflanze im besten Sinne. Und er will hier auch nicht weg, höchstens mal um Urlaub zu machen. Das betont Peter Peters ausdrücklich, weil es ihm wichtig ist. 50 Jahre alt wird der Fußball-Funktionär heute, am Donnerstag. Seit 19 Jahren schon arbeitet der Finanz-Vorstand des FC Schalke 04 für den Bundesligisten, was für dieses sehr schnelllebige Geschäft, das er so schätzt, eine durchaus bemerkenswerte Zeitspanne ist.

Rhythmusgebende Faktoren

„50? Werde ich wirklich schon 50? So fühle ich mich gar nicht. Eher jünger“, sagt Peter Peters fast gedankenverloren, als es im Gespräch um seinen runden Geburtstag geht – und lächelt dann. Zwischendurch wandert sein Blick immer mal wieder zum Handy, wenn es Kurznachrichten ausspuckt. Manche werden sofort beantwortet, andere nur registriert. Fußball, der FC Schalke 04, das sind rhythmusgebende Faktoren in seinem Leben. Beruflich sowieso, aber auch privat.

Geboren wurde Peters am 21. Juni 1962 in einem Kaff namens Ochtendung in Rheinland-Pfalz. Das kennen vor allem Abkürzungen suchende Autofahrer, die nach Trier wollen. Die A 61 schlängelt sich von Norden kommend fast bis Koblenz, ehe die A 48 streng nach Westen abzweigt. Die knapp 5200 Seelen zählende Ortschaft liegt an einer ländlichen Nord-Süd-Trasse, die beide Bahnen verbindet.

Die fahren nach Hause

Dem Sport, dem war Peter Peters schon früh eng verbunden. Auch auf beruflicher Ebene. Beim Magazin Reviersport war er mal Fußball-Chef. Nach einem Volontariat bei der Westfälischen Rundschau war er zwei Jahre WAZ-Sport-Redakteur, ehe ihn im Jahr 1991 der Job des stellvertretenden Geschäftsführers zum 1. FC Kaiserlautern lockte. Eine Erinnerung daran: „Wenn mich Freunde aus dem Ruhrgebiet besuchten, habe ich bei ihrer Abreise immer gedacht: Die haben’s gut, die fahren nach Hause.“ Sein Zuhause war die Pfalz nicht, ganz offensichtlich nicht. Denn die Wohnung im Revier, am Dortmunder Stadtrand, wo er auch sein Studium der Betriebswirtschaftslehre erfolgreich abgeschlossen hat, die gab Peters zu keiner Zeit auf und freut sich, „weil meine Familie diese innige Beziehung zum Revier immer teilte und teilt“.

Familienmensch und Fußballfunktionär

Die Familie, da gibt es wohl zwei. Die private mit Ehefrau Sabine und den zwei Kindern – und die berufliche. Über den privaten Teil seines Lebens verliert der Funktionär nicht zu viele Worte. Gesteht aber ein, „dass die Familie unter dem Beruf leidet, weil sich Fußball und Freizeit oft vermischen“. Er sei zu wenig Familienmensch, bekennt er. Was auch daran liegt: Er lebe Schalke, sagt Peters über Peters und zielt ab auf das jüngst verabschiedete Leitbild. Er sei gedanklich tief verwoben mit dem Club.

Und der Mensch Peters? Spontane Antwort: „Der ist ein geselliger Typ.“ Er habe und schätze zudem eine klare Meinung und könne sehr hartnäckig gesteckte Ziele verfolgen. „Was ich machen muss, das will ich anpacken. Aber ich akzeptiere auch, was andere sagen. Ich bin nicht beratungsresistent“, sagt Peter Peters, der in seiner Freizeit schon mal im Sulky eines Trabers zu finden ist oder in seiner Musiksammlung stöbert.

Auf Wanderschaft, erzählt der Schalker beim Gesprächsausklang noch, wolle er vielleicht auch mal gehen. Wohin? „Den Jakobsweg fände ich interessant. Das mal zu machen, schließe ich nicht aus.“ Denn auch das ist der Familienmensch und Fußballfunktionär Peter Peters: ein Christ.