Gelsenkirchen. . 16 Schüler der Evangelischen Gesamtschule in Bismarck haben ein großes Ziel: Sie wollen beim Roboter-Wettbewerb in Münster bestens abschneidens.

„Ich kollabier hier gleich.“ Das Nervenkostüm von Stefan Oelbracht ist angespannt. Denn der Zehntklässler der Evangelischen Gesamtschule und seine 15 Mitschüler haben ein großes Ziel.

Sie wollen mit ihrem selbstgebauten Lego-Robotern bei der Regional-Ausscheidung des zdi-Roboter-Wettbewerbs in Münster möglichst gut abschneiden.

Dafür muss das Gefährt aber jede Menge Aufgaben so gut wie eben möglich lösen und das ist gar nicht so einfach, denn das elektronische Arbeitstier ist eben nur aus Lego-Steinen zusammengesetzt. „Es sind viele schwere Aufgaben dabei. Bei einigen liegt es aber auch daran, dass das Spielfeld in dem Bereich sehr eng ist und man so leicht einiges kaputt machen kann“, erklärt Lukas Lobe. Wie viele der maximal 400 Punkte er und seine Mitstreiter holen wollen, da mag er sich nicht festlegen. Ein Ziel hat er dennoch. „Besser sein als die andere Gruppe unserer Schule“, sagt er und grinst. Weil ein Team maximal zehn Teilnehmer haben darf, schickt die Evangelische Gesamtschule gleich zwei Teams am 31. Mai in Münster ins Rennen.

Nur zweieinhalb Minuten Zeit

„Robot Game“ heißt die Kategorie in der die Gelsenkirchener Schüler antreten. Ein Spiel ist es zwar, aber ein ziemlich kniffeliges. 15 Aufgaben stehen auf dem knapp zwei mal ein Meter großen Spielfeld bereit. „Man hat im Wettbewerb aber nur zweieinhalb Minuten Zeit. Es ist also darauf ausgelegt, dass man gar nicht alle Aufgaben schaffen kann“, erklärt Physik- und Mathematik-Lehrer Thomas Baltus, der gemeinsam mit seinem Fachkollegen Andreas Denda die Schüler betreut und ihnen beratend zur Seite steht.

„Food Factor“ ist das Motto des Wettbewerbs und so drehen sich alle Aufgaben auf dem Spielfeld rund um Lebensmittel und Hygiene. So muss der Roboter zum Beispiel Bakterien einsammeln und sie entsorgen, muss Lebensmittel transportieren und sie maßgenau auf einem Tisch ablegen und die Temperatur im im virtuellen „Esszimmer“ regeln. „Eine weitere besondere Schwierigkeit ist, dass man nur einen Computer-Baustein verwenden darf für alle Aufgaben. Ein Computer-Baustein kann aber nur fünf Programme verwalten, also muss man sie so gestalten, dass mit einem Programm möglichst viele Aufgaben gelöst werden können“, erklärt Thomas Baltus.

Große Begeisterung

Und so ist zum Beispiel einer der kleinen Flitzer in der Lage, Wasser ins Waschbecken zu füllen und im direkt anfolgenden Arbeitsschritt ohne Pause die Temperatur zu regeln. Gesteuert wird das vom Computer-Baustein über drei kleine Motoren, die im Lego-Roboter verbaut sind.

„Für viele Schüler ist das der erste Lego-Roboter-Wettbewerb. Alle haben aber schon im Internet Videos von anderen Wettbewerben gesehen. Die Begeisterung der Schüler für das Projekt ist riesig und so macht es großen Spaß, mit ihnen zu arbeiten“, sagt der Pädagoge, dem es vor allem darum geht, den Schülern Arbeitsweisen nahezubringen. „Sie kennen das Ziel und müssen eine dauerhaft funktionierende Lösung entwickeln.“

Und genau das ist derzeit der Knackpunkt. Mal schaffen die kleinen Flitzer die vorgesehenen Aufgaben, mal aber auch nicht. „Positioniert man sie am Start nur wenige Millimeter falsch, potenziert sich das im Laufe der Fahrt und es funktioniert nichts mehr“, erklärt Stefan Oelbracht. Sein Nervenkostüm wird noch leiden müssen, aber bis zum Wettbewerb am 31. soll eben möglichst viel funktionieren – ohne Kollaps.