An der Hochschule Ruhr West in Bottrop trafen sich Schülerinnen zum „Roboterwettbewerb 2011“.

Etwas mechanisch wackelt Kate auf ihren William zu. Den Bräutigam scheint’s nicht zu stören: Artig wartet er am Altar auf seine Liebste. Nichts Geringeres als das TV-Highlight des Jahres haben die vier Teilnehmerinnen von der Realschule Meschede als Thema für ihre „Robot-Performance“ ausgewählt. Gemeinsam mit 19 anderen Teams stellen sie in Bottroper Hochschule Ruhr West ihre Arbeiten im Rahmen des „Roboterwettbewerbs 2011“ aus, ausgerichtet von der Gemeinschaftsoffensive Zukunft durch Innovation.NRW (zdi).

An anderer Stelle jagt ein programmiertes Roboter-Supergirl den diabolisch grinsenden Joker um die weiße Ausstellungs-Matte. Die Heldin trägt ihr berühmtes blaues Kostüm mit rot-gelbem Logo. „Wir wollten Figuren nehmen, die jeder kennt“, erklärt Isabell von der Gruppe „Die Supergirls“. Detailgetreue Kostüme haben die dreizehn Moerser Gymnasiastinnen genäht, für Supergirls blonde Mähne musste ein Barbie-Pferd Haare lassen. „Soll ja alles so echt wie möglich aussehen“, meint die Sechstklässlerin und rückt eine Papp-Nachbildung der Sphinx zurecht, die übrigens noch eine Nase hat. Allerdings nicht mehr lange, wie sich kurz darauf bei der Präsentation zeigt: Denn auf seiner spektakulären Flucht vor Supergirl schlägt Joker den Riecher ab und schubst bei der Gelegenheit auch noch den bis dato geraden Turm von Pisa um, ehe er vor der Freiheitsstaue zur Strecke gebracht wird. Viel Applaus gibt es für diese kreative Geschichte, auch von der Jury des Fraunhofer-Instituts.

Romantischer geht es in der Geschichte von „Schneeputtel“ zu, die die Krefelder Albert-Schweitzer-Schule beisteuert. Irgendwo zwischen Burg, Wald und Friedhof finden die von ihrer bösen Stiefmutter drangsalierte Prinzessin und der gutherzige Prinz zusammen. Für die Papp-Kulisse wurde viel gebastelt, geklebt und gemalt, verrät die 15-jährige Krenare: „Wir haben viele Wochen daran gearbeitet, auch in den Ferien.“

Erstmals findet der Mädchen-Wettbewerb in diesem Jahr getrennt von den Jungen statt, verrät Rainer Hagedorn von der zdi: „Bei den gemeinsamen Veranstaltungen hatten sich nur wenige Mädchen angemeldet“, sagt er. Diesmal wolle man der weiblichen Kreativität einen Anschub geben. „Die gute Stimmung bei den Mädchen zeigt, dass die Idee richtig war“, meint er.

Vier Gruppen qualifizieren sich in Bottrop für das große Finale, das am 2. Juli in Düsseldorf stattfindet. Dort werden dann zwanzig Teams aus ganz NRW um den begehrten Titel kämpfen, den Siegern winkt weitere Ehre: Sie haben die Möglichkeit, bei anderen nationalen und internationalen Wettbewerben anzutreten.