Gelsenkirchen.
Der U-Bahnschacht im Gelsenkirchener Hauptbahnhof ist hoffnungslos überfüllt: Ein Schalke-Heimspiel steht an. Doch da wird ein Mann plötzlich vor die einfahrende Straßenbahn gestoßen... Der neue Gelsenkirchenkrimi „Ares“ des jungen Autors Alexander Pentek aus Rotthausen beginnt mit blutigen Bildern. Und die spinnen sich wie ein roter Faden auch durch das ganze Buch.
Hier geht es um Wahnvorstellungen, falsche Freunde und eine ganze Mordserie zwischen Horst, Bismarck und Hassel. Als Gelsenkirchener Leser wird man viele Orte, an denen dieser Krimi spielt, wiedererkennen – und das ist ein Pfund, mit dem Alexander Pentek, der hier lebt und in Bochum Rechtswissenschaften studiert, zu wuchern weiß.
Spezialermittler aus Buer
Immerhin ist dies der dritte Krimi dieser Reihe, nach „Phobos“ und „Deimos“, die ganz unterschiedlich konzipiert waren. „Deimos“ löste sich von der Idee des Krimis, der eine ganze Stadt zum Tatort werden lässt, und spielte in einer Siedlung entlang einer fiktiven Straße. Gelsenkirchen kam dabei so gut wie gar nicht vor, eine wilde Verbrecherjagd wie in „Phobos“, wo ein Serienkiller kreuz und quer durch die Stadt sein Unheil trieb, auch nicht.
„Irgendwie hat das zweite Buch die Leser nicht so angesprochen wie das erste“, blickt Alexander Pentek zurück. Sein jüngstes Werk, nur ein gutes dreiviertel Jahr später im Brockmeyer Verlag erschienen, knüpft wieder an das spannende Erstlingswerk an.
Hier jagen die Gelsenkirchener Ermittler aus dem buerschen Polizeipräsidium einen Killer, der eine blutige Spur in der Stadt hinterlässt und gleich mehrere Menschen auf grausame Weise ins Jenseits befördert. Erst gegen Ende des Buches laufen die Fäden zusammen und ein Motiv kristallisiert sich heraus. Zu dem wollen wir allerdings nur verraten, dass sich der Titel des Buches, Ares, in der griechischen Mythologie der Gott des schrecklichen Krieges, darauf bezieht.
"Gelsenkirchen bietet viele Schauplätze für Krimis"
Alexander Pentek würzt die Handlung mit scharfsinnigen Porträts seiner Ermittler, die in immer wieder neuen Konstellationen zusammen zu arbeiten scheinen und doch nur gemeinsam die Fälle lösen können. Zum ersten Mal wird hier eine junge Frau zur Chef-Ermittlerin, und ein türkischer Kollege stößt zum Team. „Ich wollte damit auch widerspiegeln, wie sich die Polizeimannschaft im realen Leben nach und nach wandelt“, sagt der junge Autor.
Und während das dritte Buch nun auf dem Markt ist, arbeitet der Rotthauser schon an der Fortsetzung. „Gelsenkirchen bietet einfach so viele Schauplätze für Krimis. Da gibt es unendlich viele Möglichkeiten“, sagt er. Und erzählt dann, dass er zunächst immer nur ein Grundgerüst zu Papier bringt und Details erst beim Schreiben hinzufügt. „Oft werde ich von den Wendungen, die die Handlung dann nimmt, selbst überrascht“, erzählt Alexander Pentek lachend.
Schmankerln und Fakten
Übrigens werden zwischen den Zeilen auch immer wieder Schmankerl und historische Fakten zur Stadt erzählt. Diesmal etwa geht es auf Seite 83 um die glorreichen Tage des STV Horst-Emscher. „Ich finde es schade, dass es diesen Verein inzwischen schon gar nicht mehr gibt. Und mir ist immer wichtig, dass man in Regionalkrimis auch ein wenig Historie der Stadt am Rande erzählt“, sagt Pentek, der seit seiner Jugend selbst aktiv Fußball spielt. Viel Zeit zum Kicken bleibt ihm derzeit allerdings nicht mehr. Schließlich ist das Schreiben von Krimis neben dem Studium schon deutlich mehr als ein zeitintensives Hobby geworden.