Gelsenkirchen. Schwerlast wurde Freitag im Hafen verschifft. Bridon schickte sechs Haspeln mit langen Stahlseilen auf den Seeweg. Mit der größten, 370 t schweren Spule sind die Transportgrenzen ausgereizt. Mit der aktuellen Produktion rüsten die Schalker zwei Kranschiffe aus.
Größer, schwerer, komplizierter: Bei Bridon International und den Schwertransport-Experten der Spedition Siefert darf es gerne Herausforderungen im XXXL-Bereich geben. Freitag wurden sechs Haspeln im Hafen verladen. Von Land aufs Binnenschiff gewuppt wurden Stahlseile, die auf Off-Shore-Kranschiffen zum Einsatz kommen werden. 75 bis 370 Tonnen wiegen die Haspeln. Die größte Riesenspule trägt ein 135 mm starkes Hebeseil – 3700 Meter lang und mit knapp 360 Tonnen Gewicht das bislang schwerste von Bridon in Gelsenkirchen produzierte Stahlseil.
„Damit sind wir im absoluten Grenzbereich angekommen“, sagt Bridon-Projektmanager Thomas Meisegeier. Nicht, dass Maschinen und Technik in Schalke nicht mehr hergäben. Die Transportmöglichkeiten sind ausgeschöpft. Brückenlasten und Durchfahrthöhen auf dem Weg vom Werk zum Stadthafen sind ausgereizt.
Ein 360-Tonnen-Seil
Das 360-Tonnen-Seil wird auf dem Spezialschiff „Borealis“ als Hebeseil zum Einsatz kommen, die kleineren Seilformate dienen zum Heben und Absenken der Kran-Ausleger. Die „Borealis“ ist weltweit im Einsatz. Ende April hat sie in Rotterdam festgemacht und wartet dort auf die Lieferung und Ausrüstung aus Gelsenkirchen.
Zwei 285 Tonnen (und mit Haspel und Gestell 326 Tonnen) schwere Seile werden nach Südkorea transportiert. Mit ihnen wird ein im Bau befindliches Spezialschiff ausgestattet. Projektname: „Aegir“. Das OffShore-Kranschiff soll künftig zum Beispiel bei der Montage und Instandhaltung von Ölbohrinseln zum Einsatz kommen. Allein für die „Aegir“ liefert Bridon insgesamt 16 Seile. Auftragsvolumen über alle Bridon-Standorte: bislang rund 3,2 Mio Euro. Für die Hebeleistung im Stadthafen reicht der 250 Tonnen Schwergutkran an der Siefert-Halle längst nicht aus. Mobile Unterstützung leistete daher Freitag erstmals ein Liebherr-Mobilkran, der 750 Tonnen bewegen kann.