Gelsenkirchen. . Drei von fünf Kriterien, die Gelsenkirchen auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt erfüllen muss, sind bereits erledigt. Die lokale Steuerungsgruppe begleitet den Prozess aktiv.

Noch liegen zwei – nicht mehr ganz so große – Hürden vor der Stadt: Bevor Gelsenkirchen das Gütesiegel „Fairtrade Stadt“ tragen darf, müssen noch einige Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomiebetriebe sowie Cafés und Restaurants an Bord des großen Boots der fairen GEmeinschaft kommen.

Die zuständige Steuerungsgruppe, die vor Ort den Weg zur fairen Stadt begleitet, Arbeit koordiniert, den Prozess moderiert, Aktionen vorbereitet, für die Information der Öffentlichkeit sorgt und „Klinken putzt“, ist seit Monaten am Ball.

Überzeugungstäter im wohlverstanden Sinne

Hinter der Steuerungsgruppe verbergen sich Überzeugungstäter im wohlverstandenen Sinne: Vertreter von Kirche und Schule, Politik, Verbraucherzentrale sowie Agenda21. Allesamt Leute, die das Anliegen des fairen Handels – über den die WAZ bereits mehrfach berichtete hat – unterstützen. Als Moderatorinnen und Organisatorinnen haben Anna Jansen und Kira Fink die Fäden hinter den Kulissen in der Hand.

Fünf Kriterien müssen Städte grundsätzlich erfüllen, um als Fairtrade Town anerkannt zu werden. Drei davon hat Gelsenkirchen bereits locker abgehakt: Im Sommer vergangenen Jahres wurde, quasi als Startschuss, der Ratsbeschluss – Gelsenkirchen will Fairtrade-Stadt werden – gefasst. Bedingung Nummer zwei ist die Gründung einer lokalen Steuerungsgruppe. Einzelhandelsgeschäfte – die Zahl steht in Relation zur Einwohnerzahl – müssen gefunden werden, die gesiegelte, faire Produkte anbieten.

Verwendung von Fairtrade-Produkten in öffentlichen Einrichtungen

Mindestens zwei Getränke aus fairem Handel müssen in einer bestimmten Anzahl von Gastronomiebetrieben und Restaurants ausgeschenkt werden. Vierte Voraussetzung ist die Verwendung von Fairtrade-Produkten in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Vereinen und Kirchen und Bildungsaktivitäten rund um das Thema „Fairer Handel“. Schließlich müssen örtliche Medien ins Boot geholt werden, um über die Fair-Aktivitäten zu berichten. Sind alle Kriterien erfüllt und von TransFair e.V. geprüft, wird der Titel „Fairtrade Stadt“ für zunächst zwei Jahre vergeben.

Das faire Rezept für ein leckeres Mahl

Fair gehandelte Produkte gibt es in einer breiten Vielfalt, die nicht jeder schon kennt. Aber: Fair ist längst mehr als Kaffee, Tee, Schokolade und die ein oder andere Keks- oder Saftsorte. Auf der Basis fair gehandelter Zutaten und biologisch angebauter Erzeugnisse lassen sich leckere Menüs zubereiten. Sicher, man wird nicht jeden Tag fair kochen – aber wie wäre es mit einem fairen Tag in der Woche und dem ausgesprochen guten Beigeschmack, damit Bauernfamilien in armen Regionen der Welt zu unterstützen? Hier ein Rezeptvorschlag von Martin Müller:

Pro Paprika-Quisotto mit Kürbiskernen

Grundrezept

Zubereitung: Quinoa gut waschen, im Topf ohne Fett leicht anrösten, Wasser zufügen und 10 Min. köcheln lassen, weitere 5 Min. ohne Hitze auf der Platte ziehen lassen (rote und schwarze Quinoa nicht mehr ziehen lassen, sie soll bissfest bleiben).

Quinoa (Chenopodium quinoa) ist eine der ältesten Kulturpflanzen und gedeiht im Andenhochland Boliviens. Sie ist im eigentlichen Sinne kein Getreide, sondern gehört zur Familie der Gänsefußgewächse. Neben der bekannten weißen Quinoa gibt es noch weitere wertvolle Sorten wie die rote und schwarze Quinoa.

1 Tasse rote Quinoa / knapp 2 Tassen Wasser / 3-4 Paprikaschoten, in Streifen geschnitten / 1 große Zwiebel, in Streifen geschnitten / 2 Knoblauchzehen, fein gehackt / Gewürzmischung Bushman oder andere Gewürze / Salz und Pfeffer nach Geschmack / 1-2 Eier / ½ Tasse Kürbiskerne / Speiseöl zum Braten / evtl. geriebener Käse (Gouda, Butterkäse) oder in Würfel geschnittener Schafskäse

Zubereitung:

Quinoa und Wasser nach dem Grundrezept kochen und abkühlen lassen. Paprika und Zwiebeln im Öl braten, fein geschnittene Knoblauchzehen und Gewürze zugeben, Quinoa untermengen, Eier einrühren und stocken lassen, zuletzt die Kürbiskerne unterheben. Den Käse auf die Masse geben und schmelzen lassen.