Gelsenkirchen. Ihren 100. und 102. Geburtstag feiern Luzie Emilie Lutz und Charlotte Helene Szpogan heute im Senioren- und Pflegeheim an der Schonnebecker Straße in Gelsenkirchen-Rotthausen.
Sie leben im gleichen Haus, feiern am gleichen Tag Geburtstag, und gemeinsam werden sie heute 202 Jahre alt. Und das verteilt sich so: Luzie Emilie Lutz blickt heute auf 100 aufregende Jahre zurück, Charlotte Helene Szpogan sogar auf 102. Beide wohnen im städtischen Senioren- und Pflegeheim an der Schonnebecker Straße in Rotthausen und werden heute mit ihren Mitbewohnern auf die runden dreistelligen Zahlen anstoßen.
Als die Beiden geboren wurden, gab es noch keine Computer, kein Fernsehen, keine Telefone und Handys schon gar nicht. Doch Luzie Lutz und Charlotte Szpogan haben trotzdem ihren Weg gemacht: Die ältere von Beiden stammt aus dem thüringischen Altenburg (kann dieser Stadtname Zufall sein?), arbeitete dort lange in einer Hutfabrik, bevor sie 1956 nach Gelsenkirchen umsiedelte, nachdem ihr Mann im Winter 1943/44 als im Krieg verschollen gemeldet wurde. Mit ihren beiden Kindern baute sie hier im Revier ein neues Leben auf und heiratete zum zweiten Mal.
Die 100 Jahre sieht man ihr nicht an
Auch Luzie Lutz hat die harten Kriegs- und Nachkriegsjahre als junge Frau hautnah miterlebt, mit vier Kindern (drei Mädchen und einem Jungen) flüchtete sie aus Oberschlesien und landete zunächst in Recklinghausen, dann in Essen, bevor sie vor acht Jahren in das Seniorenheim an der Schonnebecker Straße zog.
„Sie hat schon kein leichtes Leben gehabt, hat es aber immer gemeistert“, sagt ihre Tochter Christiane Fischer stolz, die immerhin selbst auch schon 74 Jahre alt ist. Und dann verrät sie auch das Geheimrezept ihrer Mutter, der man die 100 Jahre so gar nicht ansieht. „Meine Mutter hat sich Zeit ihres Lebens mit eiskaltem Wasser gewaschen. Ich selbst könnte das ja nicht. Aber bei ihr hat es ja sichtbar geholfen“, so Christiane Fischer.
Jubiläum im Juli
Wahrscheinlich trägt auch die gute Pflege von Schwestern wie Marion Kulla zum Wohlergehen der Damen bei, denn „im Juli wird unsere nächste Bewohnerin 102 Jahre alt“, gibt Hausleiterin Agnes Feldheim zu Protokoll. Und dann wird wieder kräftig gefeiert. . .