Gelsenkirchen-Buer. .
Ist es ein hängender Sack auf einem Torbogen oder eine überdimensionale, wabenförmige Amöbe auf dem Weg nach unten? Gereon Krebber, der mit seinem Entwurf für die zukünftige Kulturmeile in Buer die Jury überzeugen konnte, hat dem Ding auf dem Balken einen eigenen Namen gegeben: Blobster.
Die fünf Meter hohe, vier Meter breite und zwei Meter tiefe Skulptur aus mattiertem Aluminiumguss soll in naher Zukunft den Goldbergplatz und seine besondere Beziehung zur Kultur markieren - wenn der Kulturausschuss am Ende des Beratungsprozesses seine Zustimmung gibt. 65 Beiträge für die künstlerische Gestaltung des zentralen Platzes galt es zu sichten, sechs davon kamen in die engere Wahl. „Das war keine leichte Aufgabe“, stellte Jury-Vorsitzende Söke Dinkla bei der Präsentation gestern Nachmittag im Rathaus Buer fest. Auf einem öffentlichen Platz gelten für die Präsentation von Kunst andere Gesetze als im Museum.
Moderne Kunst
Jury-Mitglied und Museumsleiterin Leane Schäfer: „Kunst im öffentlichen Raum zeigt sich heute modern.“ Und deshalb entzieht sie sich einer sofortigen Erklärung. Krebber (39) versucht es so: „Die Skulptur ist als Analogie lesbar, in der sich der städtische Strukturwandel spiegelt.“
Und mit ironischem Augenzwinkern ergänzt er: „Der Blobster ist ein modernes Brandenburger Tor - und die Quadriga ist geschmolzen.“ Der Blobster wird in einem „seltsam bleiartigen Grau“ und nicht in einem „bunten Rot“ daherkommen. Er will entdeckt werden und lädt - garantiert - zu Diskussionen ein.