Gelsenkirchen. 50.000 Euro hat die Stadt investiert, um die intelligenten Tafeln „Whiteboards“ mit einheitlicher Software auszustatten.
Wer sich an seine Schulzeit zurückerinnert und sich einen Klassenraum vorstellt, der denkt sicher zuerst an eine Tafel und ein Stück Kreide. Für manche Schüler ist das nicht mehr als eine Geschichte aus „verstaubter, alter Zeit“. Die technische Entwicklung macht auch vor der Schule nicht Halt und vor allem in Gelsenkirchen lernen die Schüler längst im 2.0-Zeitalter.
Sogenannte „Whiteboards“ sind für die Schüler längst keine Neuheit mehr. Gesteuert über einen Computer wird das Tafelbild per Beamer auf eine weiße Tafel geworfen, das aber mit einem elektronischen Stift weiter bearbeitet werden kann. Über Computer und Beamer können den Schülern zudem zusätzliche Inhalte, zum Beispiel aus dem Internet, problemlos im Großformat zugänglich gemacht werden.
Eine Software für alle Boards
Trotzdem gab es bislang ein großes Problem: Die Anschaffung dieser Whiteboards ist mit Ausschreibungen verbunden. Da es mehrere Hersteller dieser intelligenten Tafeln gibt, gibt es dazugehörige unterschiedliche Software. Am Ricarda-Huch-Gymnasium gibt es 13 Board von drei verschiedenen Herstellern. Also mussten die Lehrer gleich der verschiedene Software-Lösungen beherrschen, um die Tafeln einsetzen zu können.
Dieses Problem ist jetzt aber Vergangenheit, denn mit „easiteach“ hat die Stadt eine Software erworben, die es möglich macht, alle Boards mit ihr zu nutzen. „Wir haben die Software ausgiebig getestet und uns lange mit dem Kompetenzteam beraten, ehe wir in die Kaufverhandlungen gegangen sind“, sagt Thomas Sowa, Leiter des IT-Teams bei der Stadt. Insgesamt 50 000 Euro hat Gelsenkirchen investiert und macht es darüber hinaus möglich, dass auch jeder Schüler und jeder Lehrer eine Version von „easiteach“ auf seinem privaten Computer installieren kann.
"Interaktiver Unterricht ist die Zukunft"
„Wir haben jetzt über 70 Boards an den Schulen in unserer Stadt. Interaktiver Unterricht ist die Zukunft und deshalb werden wir in diesem Bereich auch weiter investieren. Und das nicht nur an weiterführenden Schulen, sondern auch an Grundschulen und in Kitas“, sagt Bildungsdezernent Dr. Manfred Beck.
Überzeugt vom „Unterricht 2.0“ ist auch Stefanie Beckmann. Seit 2009 arbeitet die Englisch-, Geschichts- und Politiklehrerin mit den interaktiven Tafeln. „Die Schüler schätzen den Unterricht. Tafelbilder, die nicht fertig werden, kann man speichern und in der nächsten Stunde schnell wieder aufrufen. Alles geht schneller. Lücken in der Stunde entstehen nicht“, erklärt Beckmann.