Alte Schultafel ade: An der Ludgerusschule lernen die Schüler den Unterichtsstoff an zwei elektronischen Wandtafeln
Als Grundschullehrerin Ute Hosch einen ihrer Schüler nach vorne bittet, sind bei ihm keine Spur von Nervosität oder Berührungsängsten mit der ungeliebten Schultafel zu erkennen. Denn seit Donnerstag sind in zwei Klassenräumen der Ludgerusschule so genannte Whiteboards installiert.
Mithilfe eines Computers wird über einen Beamer ein Bild auf eine interaktive Schultafel projiziert. „Die klassische Tafel wurde in beiden Räumen vor wenigen Tagen abgenommen“, sagt Schulleiter Markus Tophinke.
Nur in den Maßen ähnelt sie noch der grünen Wandtafel. Ihr elektronisches Gegenmodell sei flexibler und effektiver für den Unterricht, berichtet Tophinke. „Der Lehrer kann je nach Fach in Sekunden den Hintergrund wechseln.“ Ein Mausklick genügt und schon zeigt die Leinwand altbekannte Rechenkästchen, für Deutsch reichen einfache Lineaturen. Tafelbilder können gespeichert und später wieder abgerufen werden. Als Kreide dient ein batterie- und kabelloser Spezialstift. Gelöscht werden die Aufzeichnungen mittels Maus am Computer oder mit einem Stoffschwamm auf der Tafeloberfläche. „Im Rahmen sind vier kleine Kameras installiert, die jede Bewegung auf der Bedienoberfläche aufzeichnen“, erklärt Tophinke.
Die beiden Whiteboards seien noch in der Erprobungsphase, eines von ihnen wurde vom Förderverein der Schule finanziert. Es scheint, als hat für die Kreidetafel bald das letzte Schulstündlein geschlagen. „Wir warten die nächsten drei Monate ab, wie die neue Tafel angenommen wird“, sagt Tophinke. Die Drittklässler sind von der neuen Technik begeistert. „Man kann die Tafel schneller wischen“ oder „Kreide ist nicht mehr nötig“, ist zu hören. „Jetzt kann man sogar Filme gucken“, ergänzt ein Mädchen. Für Sprachen sei so eine Tafel besonders geeignet, sagt Ute Hosch. Auch Schulleiter Tophinke ist voll des Lobes. Einziger Wermutstropfen: „Elektronische Tafeln sind sehr teuer.“