Gelsenkirchen. Am Montag legte die Polizei in Gelsenkirchen die Polizeiliche Kriminal-Statistik (PKS) vor. Die Gesamtzahl der Delikte ist um 9,3 Prozent auf 26.578 gestiegen. Vor allem Wohnungseinbrüche und Diebstähle machen den Beamten Sorgen.
Mit ernster Miene saßen Polizeipräsident Rüdiger von Schoenfeldt und Kriminaldirektor Jörg Henschel am Montag im Polizeipräsidium in Buer der Presse gegenüber, um die Jahreszahlen 2011 der Polizeilichen Kriminal-Statistik (PKS) zu präsentieren. „Es gibt Licht und Schatten, aber eine Anzahl von mehr als 26.000 Delikten und damit eine Steigerung von rund 9,3 Prozent macht uns Sorgen“, schob der Polizeipräsident vorneweg.
Dass die Zahl der Delikte so stark anstieg, ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Zahl der Diebstähle erneut drastisch zugenommen hat. 11.870 waren es noch 2010, 13.713 zählten die Ordnungshüter in 2011 – 15,53 Prozent mehr. „Zwar ist die Aufklärungsquote um 255 Delikte gestiegen, allerdings macht der prozentuale Anstieg um 8,66 Punkte den Anstieg der Delikte nicht wett“, sagt Jörg Henschel.
Und damit steht die Polizei vor einem Problem, denn hier liegt es vor allem auch am Bürger, sich vor den Langfingern zu schützen. „Nach der Eröffnung eines Kleidungs-Discounters auf der Bahnhofstraße gab es an einem Samstagvormittag dort 16 Taschendiebstähle, weil die Leute oft nicht ausreichend Acht auf ihre Sachen geben“, sagt Henschel.
Die Anzahl der jungen Täter ging erneut zurück
Ebenfalls Sorge macht der Polizei die gestiegene Zahl der Wohnungseinbrüche. 748 waren es 2010, 767 im vergangenen Jahr. 387 davon begingen die Täter am Tage. „Allerdings blieben 41 Prozent davon beim Versuch hängen“, sagt Henschel und führt das auf die Anstrengungen der Polizei in der Präventionsarbeit zurück. „Die Leute sichern ihre Wohnungen besser und achten auf die Nachbarschaft. So wird es Einbrechern schwer gemacht“, sagt der Kriminaldirektor. 116 Mal erwischten die Gelsenkirchener Beamten die Täter was zu einer deutlichen Steigerung der Aufklärungsquote um rund fünf Prozent führte.
Die Fortsetzung eines erfreulichen Trends konnten die Beamten aber auch verkünden. Die Anzahl der jungen Täter ging erneut zurück. Von den ermittelten Tatverdächtigen waren 4,3 Prozent unter 14 Jahren (2010: 5 Prozent), 10,7 Prozent zwischen 14 und 18 Jahren alt (2010: 10,9 Prozent) und 9,5 Prozent zwischen 18 und 21 Jahre alt (2010: 9,8 Prozent).
Suche nach vermissten Kindern
Viel Arbeitszeit kostete die Beamten im vergangenen Jahr die Suche nach vermisst gemeldeten Kindern. 852 Mal ging ein solcher Hilferuf bei der Polizei ein. „Da gibt es dann auch kein Vertun. Das muss oberste Priorität haben“, macht Henschel deutlich.
Daneben bleiben Wohnungseinbrüche im Fokus der Polizei. „Es geht um Delikte, die besonders sozialschädlich sind, also bei den Opfern Ängste auslösen. Außerdem werden Gewaltdelikte auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen ein zentrales Anliegen. Diese Zahlen wollen wir senken“, sagt Rüdiger von Schoenfeldt.