Gelsenkirchen. Das soziale Gesicht Gelsenkirchens hat sich in den letzten Jahren gewandelt. „Weniger, bunter, älter“. Das ist auch eine Herausforderung für die Arbeiterwohlfahrt (AWo). Vorstand und Geschäftsführung gaben bei der Unterbezirkskonferenz einen Überblick über die Arbeit der letzten vier Jahre.

Das soziale Gesicht Gelsenkirchens hat sich in den letzten Jahren gewandelt. „Weniger, bunter, älter“ lautet die Devise. Das ist auch eine Herausforderung für die Arbeiterwohlfahrt (AWo). Vorstand und Geschäftsführung gaben am Samstag bei der Unterbezirkskonferenz im Begegnungszentrum an der Grenzstraße einen Überblick über die Arbeit der letzten vier Jahre. Gewählt wurde aber auch: Bernd Zenker-Broekmann und Jochen Brunnhofer sind für weitere vier Jahre die Vorsitzenden.

Großer Wandel auf der einen Seite, Beständigkeit auf der anderen: Während sich das Arbeitsfeld, das die 2700 AWo-Mitglieder, 420 hauptamtlichen und die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter beackern, stark verändert hat, setzt der Unterbezirk Gelsenkirchen/Bottrop bei der Verbandsarbeit auf Konstanz.

Geschlossen wiedergewählt

Der Vorstand der letzten vier Jahre wurde am Samstag in seiner Arbeit bestätigt und geschlossen wiedergewählt. Der frisch gedruckte Geschäftsbericht, den der Unterbezirk ebenfalls alle vier Jahre vorlegt, macht deutlich, dass die AWo weit mehr soziale Aufgaben übernimmt, als oft von der Öffentlichkeit wahrgenommen. Beispielsweise gibt der Verband täglich über 2000 Mittagessen in Gelsenkirchen und Bottrop an Kinder heraus, unter anderem an den 25 offenen Ganztagsschulen in den beiden Städten.

„Das veränderte Bild unserer Arbeit wollen wir nach außen tragen“, so UB-Geschäftsführerin Gudrun Wischnewski. Für die Mitarbeiter haben sich rechtliche Rahmenbedingungen verändert, zum Beispiel bei den Hartz-Gesetzen oder in der Kindertagesbetreuung. Neue Bedingungen gibt es auch bei der Arbeit in den Frauenhäusern oder bei der Familienbildung. „Der Geschäftsbericht macht deutlich, dass die einzige Konstante die Veränderung ist.“

Lückenlose Betreuungskette

OB Frank Baranowski hob in seiner Rede die Erfolge hervor, die die Stadt den freien Trägern in der Betreuungs- und Bildungspolitik zu verdanken hat. Dass Gelsenkirchen als Modellkommune für das Projekt „Kein Kind zurücklassen“ ausgewählt wurde, sei den Menschen, die im Familien-, Kinder-, und Jugendbereich tätig sind, zu verdanken. „Ohne die Arbeiterwohlfahrt hätten wir diese lückenlose Förderungs- und Betreuungskette nicht.“

Bodo Champignon, Vorsitzender des AWo-Bezirks „Westliches Westfalen“, informierte die Delegierten über die politische Marschrichtung des Verbands. Der UB-Vorsitzende Bernd Zenker-Broekmann skizzierte die Auflösungserscheinungen, die in Gelsenkirchen mit dem Wegfall industrieller Arbeitsplätze einhergegangen sind und denen sich die AWo täglich konfrontiert sieht. Er fordert einen Solidarpakt für das Ruhrgebiet sowie strukturelle Maßnahmen, die allen Kindern zu Gute kommen, statt mit Transferleistungen zu arbeiten.

Einstimmig wurde Zenker-Broekmann gemeinsam mit dem Bottroper Jochen Brunnhofer als Vorsitzender wieder gewählt. Zum Stellvertreter wählten die Delegierten erneut Lutz Dworzak. Auch die Beisitzer bleiben die alten: Axel Barton, Heike Gebhard, Werner Große-Venhaus, Jürgen Hitz, Hans-Jürgen Meißner und Klaus Todt.