Gelsenkirchen. Die Fachhochschule setzt den neuen „Marken“-Auftritt um. Bei der Namens-Feier suchte zumindest Oberbürgermeister Frank Baranowski den Revier-Bezug.

An Vinckestraße und Nordring ist alles beim Alten: Schilder weisen den Weg zur Fachhochschule Gelsenkirchen. Am Ziel ist der Wechsel dagegen sichtbar. Groß und grün steht der neue Namenszug an der Neubau-Fassade: „Westfälische Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen“. Nach 20 Jahren (und Anfängen als Bochumer Bildungs-Ableger) hat die FH Gelsenkirchen namentlich ausgedient.

Der gesamte Auftritt – von Briefköpfen über T-Shirts bis zu Internetseiten und Visitenkarten – wurde angepasst. In Buer hat man einen kompletten Wechsel des Corporate Designs eingeläutet, ebenso wird das Gebäudeleitsystem geändert. Das geschieht Zug um Zug. „Wir sind in der Realisierungsphase. Zum Beispiel sind die Sockel für die neuen Außenschilder schon gegossen worden“, sagt Hochschulsprecherin Dr. Barbara Laaser.

Namenswechsel für Neuanfang

Mit großem Bahnhof, Büfett und Bigband-Musik wurde der neue Name Donnerstag (wie berichtet) im Großen Saal präsentiert. Dass sich manche ein wenig schwer tun mit der regionalen Titel-Ausrichtung, wurde im Grußwort von Oberbürgermeister Frank Baranowski deutlich, der arg den Konjunktiv strapazierte. Mit einem Namenswechsel, stellte er fest, sei ein Neuanfang verbunden, die Gelegenheit, alten Ballast abzuwerfen. „Wenn wir feststellten, dass dieser offenbar in erster Linie aus der Stadt Gelsenkirchen zu bestehen scheint“ würde es „nicht überraschen, wenn der Oberbürgermeister dieser Stadt, in der die FH ihren Hauptsitz und größten Standort hat, davon dann eher wenig begeistert wäre.“

Baranowskis gedanklicher Ausflug ins Westfälische („herrliches Fleckchen Erde, mit sattgrünem Ackerland, properen Städtchen“) endete in einem Scherz: „Wer sich an einer Westfälischen Hochschule einschreibt und dann in Gelsenkirchen landet, der wird sich – nicht zu Unrecht – überlegen, ob er nicht mit irreführender Werbung gelockt worden ist.“ Die Lacher hatte der OB auf seiner Seite – und auch die Stacheln ausgefahren.

„Wir sind in der Realisierungsphase“

Ein klarer Revierbezug lag für Baranowski näher. Doch: „Ein Trost bleibt mir. Man kann seinen Namen ändern und sein Erscheinungsbild, aber seine Herkunft kann man nicht verleugnen. Sie holt einen immer wieder ein. C

Dass die Hochschule ihre Standorte nun namentlich vereint, eine eigene Marke schafft, wird natürlich akzeptiert. Auch von Gelsenkirchenern. „Wir leben miteinander, wir profitieren voneinander“, betonte auch Hochschulpräsident Prof. Bernd Kriegesmann. Und: „Wir wechseln in der Tat unseren Namen, ohne unsere Aufgabe oder Herkunft verhehlen zu wollen.“

Und die Ausschilderung im Ortsteil? Hat wohl nicht gerade oberste Erneuerungspriorität. „Da müssen wir mal schauen“, so der OB. Pressesprecherin Barbara Laaser sieht’s gelassen. „Hauptsache die Leute finden uns.“ Grundfalsch ist sie ohnehin nicht. „Wir bleiben vom Typ her ja eine Fachhochschule.“