Gelsenkirchen.

Unermüdlich ist er im Seniorenzentrum der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Schalke im Einsatz. Seit 16 Jahren betreut Alfons Sziglowski (71) dort die Bewohner – sechs Tage die Woche, sieben Stunden am Tag und das alles ehrenamtlich. Für dieses besondere Engagement erhielt der Rentner jetzt das Bundesverdienstkreuz am Bande. „Bürgerschaftliches Engagement kann nicht deutlich und oft genug gewürdigt werden“, sagt Oberbürgermeister Frank Baranowski, der dem 71-Jährigen im Namen des Bundespräsidenten den Orden überreichte.

Alles begann damit, dass Alfons Sziglowski täglich seine Mutter im Seniorenzentrum besuchte. Dabei stellte er sich die Frage: „Warum nur um eine Person kümmern, wenn man gleichzeitig auch vielen anderen eine Freude machen kann?“ So widmete er sich von Anfang an auch den anderen Bewohnern. Zu seinen Gruppenangeboten gehört zum Beispiel eine „Zeitungsrunde“ am Vormittag, bei der er die Bewohner über die neusten Nachrichten informiert. Außerdem hilft er bei der Essensausgabe und gestaltet mit Rätseln und Spielen die Nachmittage der Senioren.

Gewissenhaftes Ehrenamt

„Die Arbeit macht mir großen Spaß. Ich hoffe sehr, dass ich noch viele Jahre in diesem Haus weiter machen kann“, wünscht sich Alfons Sziglowski. „Bei unseren Bewohner genießt Alfons größte Beliebtheit und Vertrauen“, erzählt Regina Preger vom Sozialen Dienst im AWO-Seniorenzentrum. „Er übt sein Ehrenamt gewissenhaft und zuverlässig aus. Dabei ist er auch sehr erfindungsreich. Zum Beispiel hat er am Rollstuhl seiner Mutter einen Griff angebracht, damit sich andere Bewohner bei Spaziergängen daran stützen konnten“, erinnert sie sich.

Neben dem Engagement im Seniorenzentrum ist Alfons Sziglowski auch in seiner Kirchengemeinde ehrenamtlich aktiv. Als Mitglied des Pfarrgemeinderates und des Katholischen Kirchenchors St. Franziskus organisiert er Feste, Chorproben und Ausflüge.

Verdient hat Alfons Sziglowski das Bundesverdienstkreuz also in jedem Fall, auch wenn er selbst eher bescheiden ist. „Das Bundesverdienstkreuz bedeutet für mich nicht nur eine persönliche Anerkennung. Ich nehme diese Auszeichnung stellvertretend für alle entgegen, die sich ehrenamtlich engagieren. Denn mit ihnen fühle ich mich verbunden“, sagt er.