Gelsenkirchen. Beim 5. Benefizabend für den Förderverein Kinder- und Jugendhaus St. Elisabeth waren gute Stimmen gefragt. Ob Songs von Abba, Elvis oder Schlager: Männer und Frauen, Jung und Alt singen mit.

Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder – entsprechend gut und ausgelassen war die Stimmung am Samstagabend beim Rudelkaraoke im Café Kännchen des Bau- und Abenteuerspielplatzes an der Bochumer Straße in Ückendorf. Dorthin hatte der Förderverein des Kinder- und Jugendhauses St. Elisabeth zum mittlerweile 5. Benefizabend eingeladen. Etwa 70 mehr oder weniger „professionelle“ Sänger versammelten sich vor der Leinwand, um die 25 Liedtexte abzulesen und mitzusingen – alle zusammen, im Rudel.

Die Discokugel lässt helle Lichtpunkte auf den schwarzen Vorhängen im Raum tanzen, die Stimmung ist heimelig, aber nicht schwofig. Ein Hauch von „La Boum“ liegt in der Luft. Die Dekoration des Raums hat Gregor Rüdel vom Bau- und Abenteuerspielplatz übernommen. Alte Plattencover zieren die Wände: Bee Gees, Abba, Startreff ‘72, Audrey Landers.

Einfach mitsingen

„Man kann einfach mitsingen. Ohne dass jemand auf die Stimme achtet“, sagt Edelgard Praceius (67) aus Rotthausen und lobt die gute Musik-Mischung: „Westernhagen, Reinhard Mey - von allem ein bisschen.“ Auch Ehemann Werner (66) , selber Sänger im Chor, ist sichtlich begeistert: „Abba war sehr schön. Und ,Über den Wolken’ haben wir schon mit der Ricky im Chor gesungen.“

„Die Ricky“ ist Ulrike Dumjahn. Sie hat den Benefizabend zum fünften Mal organisiert. „Ich bin selber als Kind im Kinderheim St. Elisabeth gewesen und deshalb ist die Förderung eine Herzensangelegenheit von mir.“ Bei früheren Veranstaltungen gab es auch mal irisches Liedgut oder Jazz, „aber beim Rudelkaraoke im letzten Jahr hatten die Leute so einen Spaß, dass wir es noch mal gemacht haben“.

Einheizerin mit Gitarre

Ulrike Dumjahn steht selber mit Gitarre und Mikrofon vorne auf der Bühne, macht gewissermaßen den Einheizer – mit Erfolg: Im Café Kännchen bewegt sich jeder Mund, alle blicken zur Bühne, wo die Texte der Lieder Wort für Wort über die Leinwand laufen. Dafür haben die Gäste – die meisten kommen aus dem Dunstkreis des Fördervereins – fünf Euro bezahlt. „Im letzten Jahr sind 700 Euro zusammen gekommen“, sagt Marie-Luise Hegemanns, die Vorsitzende des Fördervereins Kinder- und Jugendhaus St. Elisabeth (Erle). „Das Geld werden wir auch für die musikalische Förderung der Kinder ausgeben, etwa für Honorare für Musiklehrer“, sagt Hegemanns Stellvertreter Paul Rüther, der im Café Kännchen auch zur Gitarre greift.

25 Lieder hat Ulrike Dumjahn ausgesucht – „schnell, langsam und mittel“. Elvis (Blue Suede Shoes) ist genau so vertreten wie Drafi Deutscher (Marmor, Stein und Eisen bricht), Abba (Waterloo) und Rod Stewart (Sailing). Das Highlight des Abends aber ist „Wennze meins“ – die Missfits-Persiflage auf Cat Stevens „Father And Son“. Da setzt das Rudel zum stimmlichen Schlussspurt an.