Gelsenkirchen. Im katholischen St.-Elisabeth-Kindergarten Heßler ist ein Fall von offener Tuberkulose aufgetreten. Eine Mitarbeiterin hat sich mit dieser bakteriellen Krankheit infiziert. Die Kinder- und Jugendklinik in Buer kämpft derweil mit dem Norovirus.
Bei einer Beschäftigten des katholischen St.-Elisabeth-Kindergartens in Heßler ist offene Tuberkulose festgestellt worden. Alle Kontaktpersonen werden derzeit untersucht, Kinder unter fünf Jahren werden vorsorglich mit Antibiotika behandelt. Derweil kämpft die Kinder- und Jugendklinik in Buer mit dem Norovirus: Rund 20 Kinder und Erwachsene auf einer Station hat er außer Gefecht gesetzt.
Mitte Januar hatte der Arzt der Kita-Mitarbeiterin das Gesundheitsamt über die meldepflichtige bakterielle Tuberkulose informiert, die per Tröpfcheninfektion – also von Mensch zu Mensch etwa durch Husten oder Niesen – übertragen wird und zumeist die Lunge befällt. Unbehandelt kann sie zum Tod führen. Symptome sind Müdigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit, leichtes Fieber, Gewichtsabnahme, bei Lungentuberkulose auch Husten.
Uneinheitliches Vorgehen der Kinderärzte
Das Gesundheitsamt hat bei den zwölf erwachsenen Kontaktpersonen Blutuntersuchungen und den rund 70 Kindern einen Tuberkulin-Hauttest angeordnet, um eine mögliche Ansteckung festzustellen. „Eine Infektion ist nicht völlig auszuschließen, aber sehr unwahrscheinlich“, betonte Edgar Hemming, Regionalleiter des Essener Kita-Zweckverbandes, Träger der dreigruppigen Einrichtung an der Holtgrawenstraße.
„Wir haben die Eltern sofort informiert. Sie waren besorgt, fühlten sich in ihren Ängsten aber ernst genommen“, so Hemming. Kritisiert hätten einige jedoch das uneinheitliche Vorgehen der (Kinder-)Ärzte, die die Zwei- bis Sechsjährigen mit unterschiedlichen Methoden untersuchten.
Hochinfektiöser Norovirus
„Wir haben alle Kinderärzte über den Tbc-Fall und die notwendigen Untersuchungen unterrichtet. Eine Aufsichtsfunktion ihnen gegenüber haben wir nicht“, stellte Gesundheitsamts-Leiter Klaus Mika klar. Er warnte vor Panik: „Tuberkulose ist nicht hochansteckend. Die Umgebungsuntersuchungen sind zwar vorgeschrieben, aber reine Vorsorge. Bisher ist nur dieser eine Fall bekannt. Die Influenza-Grippe ist ansteckender.“
Demgegenüber ist das meldepflichtige Norovirus, das auf der Station KJ 3 der Kinderklinik ausgebrochen ist, hochinfektiös, wie Dr. Gerrit Lautner, Ärztlicher Direktor, bestätigte. Rund 20 Erwachsene und Kinder hätten sich auf der Psychosomatischen Station mit dem Brechdurchfall angesteckt, weswegen Besucher diese nur mit besonderen Hygienemaßnahmen betreten und verlassen dürften. Immerhin verläuft diese Virus-Variante mit 24 bis 48 Stunden Dauer eher glimpflich. Sobald die Patienten entlassen sind, sollen die Zimmer gereinigt und desinfiziert werden – der Norovirus kann auf Oberflächen über Wochen überleben.