Gelsenkirchen.

Neugierig beobachtet die kleine Lara (5) wie der Mann im weißen Kittel die Bühne betritt. „Wer ist denn das?“, fragt sie skeptisch. Schließlich sollten doch jetzt Hänsel und Gretel kommen.

Bald wird aber klar, dass es sich bei dem Unbekannten um den Märchentierarzt handelt. Er berichtet den kleinen Zuschauern, dass er sich die Finger verbrannt habe, als er Frau Knäuschen aus dem Backofen rettete. Dann erzählt er ausführlich wie es dazu kam, dass Hänsel und Gretel die alte Hexe überlisten mussten. Das Malzacher Figurentheater bildete mit der Inszenierung des bekannten Märchens der Gebrüder Grimm am Samstag den Auftakt zur zweiten „Figuren-Theater-Woche“ im Consol Theater.

„Beim Gelsenkirchener Publikum ist das Interesse am Puppenspiel sehr groß“, erzählt Festivalleiter Hans-Joachim Siebel. „Schließlich hat das Figurentheater hier auch eine lange Tradition.“ Von 1976 bis 2008 wurden im Revierpark Nienhausen regelmäßig die Tage des deutschen Puppenspiels durchgeführt. Zum Kulturhauptstadtjahr 2010 fanden dann erstmals die Gelsenkirchener Figurentheatertage im Consol Theater in Bismarck statt. Diese Veranstaltungsreihe wird nun im zweijährigen Rhythmus weitergeführt.

Viele neue Zuschauer

„Wir sind sehr froh, dass die Figuren-Theater-Woche in unserem Haus gezeigt wird“, sagt Georg Kentrup vom Consol Theater. „Dadurch kommen auch viele neue Zuschauer zu uns.“

Das Programm richtet sich aber keinesfalls nur an Kinder. Es gibt traditionelle und moderne Märchen, Stücke für die kleinen Besucher, Inszenierungen, die für die ganze Familie interessant sind und auch ernsteres Figurentheater für Erwachsene. Noch bis zum 4. Februar stehen unter anderem Vorführungen wie „Wickie und die starken Männer“, „Der kleine Vampir“ oder „Puppen Ante Portas“ auf dem Plan, die von namhaften Figurentheatergruppen aus der ganzen Bundesrepublik inszeniert werden.

Ganz eigene Faszination

„Es ist interessant, wie gespannt und begeistert auch die Eltern zuschauen“, sagt Siebel. „Das Puppenspiel hat eben eine ganz eigene Faszination.“ Schon im Vorfeld war das Interesse groß: Neun von 16 Veranstaltungen waren bereits ausverkauft, bevor der Startschuss fiel. Damit steht auch einer Fortsetzung nichts mehr im Wege. Schon jetzt ist sicher, dass es im Jahr 2014 weitergeht. „Da die Reihe nur alle zwei Jahre stattfindet, ist die Vorfreude noch größer“, ist sich Siebel sicher.

Zunächst haben kleine und große Gäste aber noch die Möglichkeit, sich das aktuelle Angebot anzuschauen, bevor die Handpuppen, Marionetten und Stabfiguren weiterziehen.

Informationen stehen im Internetauftritt der Stadt Gelsenkirchen.