Gelsenkirchen. . Große Stimmen, großes Konzert. Die New York Gospel Stars traten in der Ev. Altstadt-Kirche auf. Mitklatschen war ausdrücklich erwünscht.

„Are you ready for Gospel?“: Kraftvoll, freudig und ziemlich energiegeladen war der Auftritt der New York Gospel Stars am Sonntag Abend in der evangelischen Altstadtkirche. Sechs Sänger, vier Frauen auf zum Teil abenteuerlich hohen Absätzen und zwei Männer, plus Pianist und Schlagzeuger, das sind die New York Gospel Stars. Auf ihrer Deutschlandtour machten sie am Wochenende Halt in Gelsenkirchen, um das Publikum mit ihrer Freude anzustecken. Als Stars kann man sie wirklich bezeichnen, denn jede einzelne Stimme der Sänger war herausragend, faszinierend und beeindruckend.

Craig Wiggins ist gleichzeitig musikalischer Leiter und Sänger des Ensembles, Moderator und Animateur bei diesem Konzert gewesen und er schaffte es direkt beim ersten Song, das beinah voll besetzte Kirchenschiff dazu mitzureißen, die Arme in die Luft zu werfen und herzhaft „Halleluja“ zu singen. Danach wurde wieder im Takt in die Hände geklatscht, denn das war ausdrücklich vorher während des gesamten Konzerts erlaubt worden: Man kann klatschen, wann immer man möchte.

Schwerpunkt Unterhaltung

In der ersten Programmhälfte wurden Arrangements bekannter Gospel vorgetragen, die jedoch alle leicht vom Original abgewandelt waren. So gehörte z.B. eine A-cappella-Version von „King Jesus is a listening“ zum Programm, welche besonders durch den Kontrast des kraft- und temperamentvollen Gesangs und der zarten, sehr leisen Passagen überzeugte, in welchen die Sänger auch eindrucksvoll und gekonnt die Spannung der Stille in kurzen Pausen einzusetzen wussten. Weitere Gospels waren unter anderem „O when the Saints“ und „This little light of mine“.

Während im ersten Programmteil der Schwerpunkt eher auf der Unterhaltung und auch der Einbindung des Publikums lag, so wurde es nach der Pause besinnlicher.

Besinnliche Weihnachtslieder

Schick in schwarzen Kleidern und Anzügen gekleidet kehrten die Gospel-Stars auf die Bühne zurück. Ein wenig befremdlich vielleicht: Die komplette zweite Hälfte bestand aus Weihnachtsliedern wie „Silent Night, Holy Night“, „Noel“ oder auch einem kurzen „O Tannenbaum“-Intermezzo – so viel Besinnlichkeit kommt dann doch ungefähr zwei Wochen zu spät. Eindrucksvoll und einwandfrei vorgetragen wurden jedoch alle Lieder, wenn auch an einigen Stellen ein bisschen weniger Effekthascherei den Genuss des Konzerts sicherlich noch gesteigert hätte.