Gelsenkirchen.

Die Mädchenband electriXouls ist New Comer des Jahres. Die Jungs von Afterdrunk gewannen beim Contest im Tossehof Samstag vor vollem Haus den Publikumspreis.

Mit einer Handy-Schaltung hielten die Bandkolleginnen ihre Schlagzeugerin Anna Falzer am späten Samstagabend auf dem Laufenden. Eine Stunde vorher hatte die Band electriXouls noch gemeinsam beim Newcomer Festival im Jugendzentrum Tossehof aufgespielt. Nach dem Auftritt ging es für die 18-Jährige aber auf direktem Weg zu Omas Geburtstag. Am anderen Ende der Leitung dann die freudige Botschaft: Die vier jungen electriXouls-Damen überzeugten die Jury von ihrem Können und dürfen sich nun New Comer des Jahres nennen. Der Publikumspreis ging an fünf Männer: Afterdrunk holten die meisten Stimmen.

Für die electriXouls ist der Titel das Sahnehäubchen auf ein erfolgreiches Jahr. Beim Blind Date Festival in Buer waren sie Vorgruppe der Band Luxuslärm, spielten vor großen Publikum und setzten sich gegen fünf Nachwuchsbands als Sieger durch. Der Einbau von Lisa Pollakowski als neuer Gitarristin erwies sich ebenfalls als Glücksgriff. Ganz neu sind die Newcomer, die bereits seit 2006 musizieren, nicht mehr. Mit dem Anspruch, den Jurypreis zu gewinnen, sind die Vier aber nicht an den Start gegangen. „Wir haben natürlich darauf gehofft, aber jetzt ist es schon unglaublich, dass es geklappt hat“, strahlte Sängerin Jasmin Rudowitz über beide Ohren. Ohne Titel wären die Musikerinnen wohl auch auf ihre Kosten gekommen. Bassistin Hanna Boos: „Der Austausch unter den Bands hinter der Bühne war sehr gut, der Konkurrenzgedanke stand absolut nicht im Mittelpunkt.“

Fachkompetenz gegen Emotionen

Doch die anderen Bands wollten auch gewinnen: Vor allem „Guess you like it“ mit enormer Bühnenpräsenz und einer anspruchsvollen musikalischen Darbietung, durften sich Hoffnungen auf den Sieg machen. Die Jury bewertete aber auch Kriterien wie die Professionalität auf und hinter der Bühne. Die Band wird in Zukunft aber sicher auch ohne den Sieg von sich hören lassen. Die fünf harten Jungs von Afterdrunk, die als letzte der vier Bands auftrat, überzeugten mit sattem Gitarren-Sound. Während des Auftritts wurde kräftig gepogt, am Ende gab es Sprechchöre. Unter den ersten drei Bands war es knapp wie noch nie, lediglich „Among the aces“ fielen im Vergleich zu den Mitstreitern etwas ab.

Die Rocker von Afterdrunk (Vorbilder: Metallica, Poison, Van Halen) holten sich den Publikumspreis. „Welcher von beiden Preisen der wichtigere ist, vermag ich nicht zu sagen“, so Moderator Kai Mausbach bei der Preisvergabe. „Fachkompetenz auf der einen Seite, pure Emotion auf der anderen“, beschreibt er die beiden Pole. Für die Sieger gab es einen Sachpreis: Musikalische Ausrüstung im Wert von mehreren hundert Euro. Interviews aus dem Backstagebereich, Hintergrundberichte und Musik der teilnehmenden Bands gibt es am 4. Dezember in einer Sondersendung von Radio-Powerwelle. Ab 21 Uhr startet die Bürgerfunk-Sendung auf der Frequenz von Radio Emscher Lippe.