Gelsenkirchen. . An der Wand im Raum 54 im Consol4-Musikprobenzentrum in Bismarck hängt die Urkunde, die den ElectriXouls nach ihrem Erfolg beim Blind Date überreicht worden war. Was hat sich seither für die Band geändert?
Die Setlist vom Blind Date hängt an einem Klebestreifen an der Wand im Proberaum. Den Zettel mit den Liedern, die sie bei dem Auftritt auf der Wiese am Taubenhaus in Buer vor einem vierstelligen Publikum spielten, haben die ElectriXouls sich zur Erinnerung quasi an die Wand genagelt.
Sängerin Jasmin Rudowitz (19) kann sich noch gut an einen „kuriosen Tipp“ entsinnen, den sie beim Blind Date hinter der Bühne von Janine „Jini“ Meyer, der Frontfrau des Haupt-Acts „Luxuslärm“, bekommen hatte. Und zwar schlug die Profi-Sängerin der Nachwuchs-Sängerin vor drei Monaten vor, morgens beim Zähneputzen ganz tief zu „grummeln“, um eine bessere Stimme zu bekommen. „Ich hab’s probiert. Und es geht wirklich besser“, sagt die ElectriXouls-Stimme, die froh ist, nicht mehr gleichzeitig Gitarre spielen zu müssen, wie beim Blind Date, seit Lisa Pollakowski (18) vor drei Wochen zur Band stieß. Jetzt könne sie endlich wieder mit dem Mikro in der Hand durch die Gegend jagen: „Als ich gesehen habe, wie die Jini über die Bühne gerannt ist, habe ich gedacht: ,Ich will auch!’ Aber ich musste ja Gitarre spielen.“
An der Wand im Raum 54 im Consol4-Musikprobenzentrum in Bismarck hängt auch die Sieger-Urkunde, die den ElectriXouls nach ihrem Erfolg beim Blind Date überreicht worden war. Was hat sich seit dem Blind Date für die Band geändert? „Man merkt schon, dass jetzt auch Fremde zu unseren Konzerten kommen“, sagt Bassistin Hanna Boos (20). „Der Auftritt im Vorprogramm von Luxuslärm war schon eine große Sache. Wir haben damit viele Menschen erreicht.“ Das sei ein regelrechter Motivationsschub gewesen, eine Erfahrung ohnehin.
Und in den Gesprächen mit Jini Meyer und ihren Jungs hätten sie festgestellt, dass die Luxuslärmer auf dem Boden geblieben sind. „Schreibt uns, meldet euch wegen Tipps“, habe es sogar backstage geheißen.
Die ElectriXouls wollen weiter Auftritte machen, wollen ihren Mix aus Pop und Rock weiterentwickeln, ohne sich feste Ziele zu setzen. „Wir sagen nicht ,Wir müssen da und da spielen’“, sagt Jasmin. „Wir fragen wie gehabt in Kneipen und bei Stadtfesten, ob wir dort spielen können.“ Der Auftritt am letzten Wochenende im Consilium in der Altstadt war übrigens Lisas Feuertaufe. An der Wanner Straße griff die 18-Jährige zum ersten Mal für die ElectriXouls zur halbakustischen Gitarre – und überzeugte. Das allerdings wenig überraschend.
Daran, dass aus dem vorübergehenden Trio wieder ein Quartett wurde, ist das Blind Date auch nicht ganz schuldlos. Vor drei Monaten nämlich war Lisa noch Zuschauerin am Taubenhaus und hatte die Band via Internet kontaktiert und wurde schließlich „zu ‘ner netten lockeren Jam-Runde eingeladen“.
Auch privat machen die ElectriXouls viel zusammen. Sie gehen etwa ins Kino, gehen shoppen oder besuchen Konzerte. Schlagzeugerin Anna Falzer (18) sieht genau darin das Erfolgsrezept: „Man sollte sich auch privat verstehen, sonst bringt es nichts.“