Gelsenkirchen. Mit einer Feuershow auf dem Neumarkt gab es das Vorspiel fürs Winterlicht. Hunderte Knicklichter strahlten und lieferten die Beleuchtung für einen kleinen Lichterzug über die Bahnhofstraße.
Den Countdown untermalt Glockenklang. In St. Augustinus wird Gottesdienst gefeiert. Um 17.45 Uhr zählt Kulturdezernent Manfred Beck runter. „10..., 9..., 8...“ Am schwarzen Buzzer erfährt er Unterstützung. „4..., 3..., 2... “ Roman Schmitz und Philip Kirsch von der City Initiative drücken mit auf den Knopf. „... 1. Licht! Es hat geklappt. Wunderbar“.
Becks Feststellung begleitet ein vielstimmiger „Ohhh“-Chor der Zuschauer und das Musikgewummer, das „DJ Hans“ aus Boxen deutlich an der Belastungsgrenze kitzelt. Die Lichtbögen über der Bahnhofstraße leuchten, die Mastbeleuchtung funkelt, die ersten Projektionen überziehen die Fassaden mit bunten Lichträdern, die Akteure strahlen zufrieden. Der verkaufsoffene Sonntag mit viel Live-Musik und Aktion an (fast) allen Ecken und Plätzen klingt wie geplant aus.
Letztes Jahr wurde zum Start des Weihnachtsmarkts der Schalter umgelegt. Diesmal sind die Akteure deutlich früher dran. Die dunkle Jahreszeit liefert den Aufhänger für die zeitige City-Illumination. Und die dauert halt länger. Bis Ende Februar 2012 heißt es deshalb auch „Licht an“. Natürlich wird aber in nächster Zeit doch noch eine Spur weihnachtlich nachgerüstet. Lichterbaum und Leuchtenvorhang werden adventliche Akzente setzen.
Kunterbunte Knicklichter
„Toll, was die City-Initiative auf die Beine gestellt hat. Sonst wären auch nicht so viele Leute hier“, lobt Beck und bezieht gleich die Entwicklung der Bahnhofstraße ein. „Hier kann man wieder ordentlich einkaufen. Und viele Menschen tun das.“ So stehen denn auch Besucher mit Kind, Kegel und Tüten zwischen Bühne, mobiler Theke und Reibeplätzchenstand. Unter den Lichtbögen funzeln kunterbunt die Knicklichter. Hunderte hat die ELE verteilt, um den kleinen Festakt ins rechte Licht zu rücken. Manfred Beck schwingt einen gelb leuchtenden Stab, unten vor der Bühne setzt sich die Lichterwelle fort.
Das Licht geht an
Zum Finale soll es noch einen Lichterzug über die Bahnhofstraße geben. Doch die Masse strebt bereits auseinander. Wie schwer sie anzufeuern ist, erlebt vorab der „kölsche Sauerländer“ Lemmi bei seiner Feuershow. Er lässt die Brennstäbe kreisen, gibt den Animateur. „Jetzt wird’s gefährlich“, tönt er und will sich „als der Mann mit der brennenden Buxe“ ins „Gedächtnis einbrennen“. Die heiße Anmache („das ist doch kein Applaus. Das ist Mitleid, das ihr hier zeigt“) zieht schließlich doch noch. Beifall brandet auf. Und das Licht geht an.