Gelsenkirchen. Christof Kopij ist Barkeeper im Hotel Courtyard by Marriott in Gelsenkirchen und weiß, worauf es beim Cocktail-Mixen ankommt.
Flaschen werden jongliert, die Zutaten wirbeln durch die Luft, die Drinks fliegen nur so über die Theke, so wie bei Tom Cruise in „Cocktail“. Oder doch nicht? „Cocktails Machen ist keine Zirkusveranstaltung“, kommt die ernüchternde Antwort. „Das ist eben ein Film“, fügt Christof Kopij hinzu. Er muss es wissen. Seit fünf Jahren arbeitet er als Barkeeper in „Harry’s Bar“ im Hotel Courtyard by Marriott direkt neben der Arena.
Angefangen hat er als Restaurantfachmann in der Küche. „Aber es hat mich immer zur Bar gezogen“, schmunzelt Kopij. Jedoch nicht um selbst zu schlürfen, betont er. Sich immer wieder neu auszuprobieren und neue Cocktails zu kreieren, das ist es, was ihn reizt. „Cocktails Mischen macht am meisten Spaß. Da kann ich kreativ werden“, sagt er. So hat er sich vor kurzem zum Beispiel einen Drink ausgedacht, der wie das „Split“-Eis schmeckt.
Prominente Gäste am Thresen
„Mit der Zeit wird man zum Feinschmecker“, sagt der Barkeeper. Er hat mittlerweile im Gefühl, welche Geschmacksrichtungen zusammenpassen, wie die Mischung sein muss. Als einfache Regel gilt: „Ein guter Cocktail schmeckt nicht nach Alkohol.“ Etwa 40 Drinks kann Christof Kopij aus dem Stegreif mischen. Dabei müssen nicht nur die Zutaten und die Mengenangaben stimmen, sondern auch die Dekoration. Getreu dem Motto „Das Auge trinkt mit“. „Der Genuss beginnt schon beim bloßen Ansehen des Drinks. Ich lege Wert darauf, dass der Cocktail auch optisch etwas hermacht“, sagt Kopij. Mit Schirmchen, Strohhalmen und frischem Obst entstehen wahre Kunstwerke. Das muss auch so sein. Denn in „Harry’s Bar“ setzt sich der ein oder andere prominente Gast an den Tresen. Und die haben schon mal ausgefallene Wünsche: „Mondwasser“, erinnert sich der Barchef. „Das war wirklich außergewöhnlich.“
Am häufigsten geht aber Bier über die Theke. Das hat wohl auch mit der Stadionnähe zu tun. Und die beschert „Harry’s Bar“ auch ihre Stammkunden. „Es gibt natürlich Kunden, die an jedem Spieltag des FC Schalke 04 hierher kommen“, erklärt Kopij. Über die Zeit entstehen so persönliche Freundschaften. „Das ist eine besonders schöne Seite meines Berufs. Der Gästekontakt war mir immer sehr wichtig“, so der Barkeeper.
An den Spieltagen ist die Hölle los
Allerdings kann es an den Spieltagen auch ganz schön hektisch werden. „Manchmal ist hier die Hölle los“, sagt er. Das geht in die Beine und zehrt an den Nerven. „Aber auch in stressigen Situationen muss man die Ruhe bewahren, sich konzentrieren und immer freundlich bleiben“, sagt er. Das gilt immer. Auch bei Beschwerden. „Dafür sind wir Profis“, erklärt Kopij.
Und nun noch die Auflösung für alle, die nicht wissen, was Mondwasser ist: Es handelt sich um bei Vollmond abgefülltes Wasser. Was es nicht alles gibt.