Gelsenkirchen.

Frank Rosin holt aus und schlägt den Ball weit auf den Platz hinaus. „Guter Schlag“, lobt ihn Holger Lampatz, Präsident des Gelsenkirchener Golfclubs, beim Auftakt zum Feinschmecker-Turnier. Nach dem 18. Loch wartet ein Gourmet-Menü.

Rosin grinst zufrieden und gibt seinem Schläger einen Kuss. „Jetzt beginnt der 10 Kilometer Spaziergang“, sagt Rosin, den man sonst als Starkoch aus dem Fernsehen kennt. Einen kleinen Hügel geht es hinauf und vor ihm erstreckt sich die Weite des Gelsenkirchener Golfclubs in Erle, der in diesem Moment wirkt wie die Landschaft eines „Der Herr der Ringe“-Films. Dort eröffnete der Sterne-Koch am Samstag mit seinem Abschlag das bereits zweite Feinschmecker-Golfturnier an der Middelicher Straße.

Golf und Gourmetessen: Für den Sternekoch die ideale Kombination. Der Dorstener golft seit zweieinhalb Jahren und ist fast genauso lange Mitglied im Gelsenkirchener Golfclub. „Golf ist für mich der Ausgleich zur Arbeit. Nach 21 Jahren als Unternehmer habe ich festgestellt: Genauso professionell wie die Arbeit sollte auch die Freizeit sein.“

Erlös fließt in Jugendarbeit

Als dann die Idee an ihn herangetragen wurde, ein Turnier mit einem anschließenden Gourmetmenü zu veranstalten, hat Rosin schnell zugesagt. „Ich finde so etwas wertet die Region ungemein auf und macht es hier noch lebenswerter“, sagt er. Rosin, der sein preisgekröntes Restaurant in Dorsten zusätzlich zu diversen TV-Shows erfolgreich betreibt, fühlt sich selbst dem „südlichen Ruhrgebiet“ sehr verbunden und unterstützt es gerne. So kommt der Erlös dieser Veranstaltung beispielsweise der Jugendarbeit des Clubs zu Gute, um so die Nachwuchsgolfer zu fördern.

Auf dem Platz steht Rosin natürlich nicht alleine. Mit der erneuten maximalen Teilnehmerzahl von 60 golfenden Feinschmeckern hat Rosin es auch in diesem Jahr wieder geschafft dem Golfclub eine exquisite, (Geschmacks-)Nuance zu verleihen.

Verlockender als das Turnier war jedoch eindeutig das vom Starkoch kredenzte Menü. „Das Sportliche steht hier nicht so im Vordergrund“, erklärt Clubmanager Markus Bisping, „das Rahmenprogramm ist hier das Interessante für die Teilnehmer.“ Gemeinsam mit Clubsekretärin Inge Abels sorgt er dafür, dass im Hintergrund alles läuft und die Golfer auch mal mit Bananen oder Wasser versorgt werden. Und auch, wenn es nicht in erster Linie ums Siegen geht – ein Gewinner wird am Haus leythe trotzdem ermittelt.

Dresscode und absolute Stille sind Pflicht

„Im letzten Jahr haben wir viele positive Rückmeldungen bekommen – und auch in diesem Jahr haben sich die Teilnehmer gefreut“, sagt Inge Abels. Die Teilnahme stand übrigens auch Golfern aus umliegenden Vereinen offen. So waren auch Golfer aus Bottrop oder Westerholt am Abschlag.

Sehr gesprächig zeigten sich die Golfer jedoch nicht – denn auf dem Platz herrschen klare Regeln. Der richtige Dresscode sowie absolute Stille sind Pflicht. Für die Konzentration.

Und die ist beim Golfen enorm – immerhin ist der Sport technisch sehr anspruchsvoll. „Es gibt einen Witz, der lautet: ,Ich kann es‘“, sagt Rosin grinsend, „Golf ist wie Frauen – man lernt es nie wirklich kennen.“ Als guter Golfer möchte er sich also nicht eindeutig bezeichnen, dass er ein guter Koch ist, kann er jedoch nach einem gelungen Abend und zufrieden Gästen nicht leugnen.