Gelsenkirchen. . Bei einem Streit unter polnischen Fernfahrern sind im Gewerbepark Schalke-Nord drei Menschen verletzt worden. Ein 36-Jähriger soll seine Kollegen mit einem Messer attackiert haben. Bei den Opfern bestehe keine akute Lebensgefahr, so die Polizei.
Das Gelände des Gewerbeparks Schalke-Nord an der Wiesmannstraße ist ein beliebter Pausenplatz für internationale Fernfahrer. Samstag am späten Abend wurde das Terrain zum Ort einer blutigen Auseinandersetzung, bei der drei Männer durch Messerstiche schwer verletzt wurden.
Das Champions-League-Finale hatten einige gemeinsam an ihren Trucks geguckt, andere Fernfahrer hatten gegrillt und wohl auch dem Alkohol zugesprochen, als in der Folge gegen 23.20 Uhr mehrere Polen untereinander in Streit gerieten. Die Polizei nahm noch am Tatort einen 36-jährigen Tatverdächtigen fest. Stark alkoholisiert und vermutlich auch unter Drogeneinfluss hatte der Mann mit einem Klappmesser drei Männer (35, 37 und 42) angegriffen und ihnen Stiche in den Bauch versetzt.
"Keine akute Lebensgefahr"
Die Opfer „kamen in verschiedene Krankenhäuser und mussten dort notoperiert werden. Zurzeit besteht keine akute Lebensgefahr“, so Polizeisprecher Konrad Kordts. Dem mutmaßlichen Täter wurden zwei Blutproben entnommen. Die Tatwaffe fanden die Beamten in der Nähe und stellten sie sicher. Bei der Vernehmung gestand der Mann, zugestochen zu haben. Er habe sich provoziert gefühlt. Wahrscheinlich, sagt Kordts, „ging aber die Aggression von ihm aus“.
Die Opfer waren Montag noch nicht vernehmungsfähig. Die Tatrekonstruktion war schwierig und dauerte den ganzen Sonntag. Die Polizei zog Dolmetscher für die Befragung hinzu. Der zuständige Essener Staatsanwalt beantragte beim Amtsgericht Gelsenkirchen einen Untersuchungshaftbefehl wegen versuchten Totschlags. Der 36-Jährige kam in Haft.