Gelsenkirchen. . Zwölf Schalke-Blogger haben sich zum Pokalendspiel in Berlin gegen den MSV Duisburg ein besonderes Projekt ausgedacht: “FinaleS04“. Mit nur 140 Zeichen pro Nachricht twittern sie alles über Schalke 04 und live aus dem Olympia-Stadion.

Die Welt ist so klein geworden. Nicht geografisch natürlich, wie sollte sie auch. Aber unter elektronischen Gesichtspunkten. Das Internet bestimmt das Raum-Zeit-Gefühl an vielen Stellen völlig neu und hat eine intensive Unterstützung erfahren: durch das sogenannte Twittern. Das wiederum wollen sich die Fans des FC Schalke 04 am Samstag, wenn es in Berlin im Finale um den DFB-Pokal gegen den MSV Duisburg geht, richtig zunutze machen.

Schalke-Fans gibt es viele auf der Welt. Beim Verein registriert sind mittlerweile gut und gerne 98.000 – mit steigender Tendenz in Richtung Sechsstellig. Die Königsblauen leben in Singapur und Porto Alegre, in Milwaukee und Tokio, in Teheran und London. Liegen auch viele Kilometer zwischen ihnen, am Samstag werden sie gedanklich vereint sein, wenn die Knappen den „Pott“ ins Revier holen wollen.

Neuer Blickwinkel für daheimgebliebene Fans

Das Endspiel beschäftigt Schalkes traditionell aktive Fangemeinde im Internet intensiv. Das Projekt „FinaleS04“ hat sich das Ziel gesetzt, allen „Exil“-Schalkern (und anderen Interessierten), das Berliner Wochenende aus einem völlig neuen Blickwinkel zu verfolgen. Ins Leben gerufen worden ist das spannende Vorhaben von zwölf Bloggern, die den FC Schalke 04 nach eigenem Bekunden seit Jahren als schreibende Fans ebenso euphorisch wie kritisch begleiten.

Die Idee ist so einfach wie genial und wird von Matthias in der Weide aus Münster, einem der zwölf „FinaleS04“-Autoren, so beschrieben: „Egal, wo man das Spiel am Samstag erleben wird, man kann es nur aus seiner persönlichen Perspektive heraus tun. Jede dieser Perspektiven hat ihren eigenen Reiz und sollte mit anderen Fans geteilt werden.“

Getwittert wird vier Tage

Geteilt werden sollen die persönlichen Eindrücke von heute bis Sonntag – und somit exakt 04 Tage lang – über den Internet-Kurznachrichtendienst „Twitter“.

Wie das geht, erläutert der Blogger: „Es sind jeweils nur maximal 140 Zeichen möglich, mit denen wir uns als Autoren zu Wort melden können, aber gerade in dieser Kürze sehen wir den besonderen Reiz. Wir wollen und können gar nicht episch auf das Geschehen in Berlin, Gelsenkirchen, in den Fankneipen und auf den Partys eingehen. Wir wollen Eindrücke vermitteln.“ Daraus könne sich der Leser dann ein eigenes Bild zusammensetzen und seine eigene Perspektive erweitern – in Echtzeit. Denn mit Smartphones etwa können die Twitter-Mitteilungen, die Bilder und Videoclips enthalten können, nicht nur überall verfasst und gesendet, sondern auch empfangen werden.

Geschrieben wird aus Berlin, na klar. Aber nicht nur aus dem Olympia-Stadion, denn nicht alle Projektteilnehmer haben eine Karte ergattert. Ein anderer Ort ist die Veltins-Arena, wo für das „Schalke Viewing“ schon 35.000 Karten verkauft worden sind. Fankneipen gehören ebenfalls zu den Autorenorten, und selbstverständlich, sagen die Schalker, seien befreundete MSV-Fans eingeladen, zu twittern. Selbst aus Helsinki wird „FinaleS04“ berichten.

In einem Punkt sind sich alle Autoren von „FinaleS04“ einig: „Ein Projekt wie dieses hat es im deutschen Fußball wohl noch nicht gegeben.“