Gelsenkirchen. .

Als Christel Masuch Mitte Zwanzig war, eine frisch verheiratete junge Frau, da war das einfach so. „Da ging man in die Frauenhilfe, wenn man dem Mädchenkreis entwachsen war.“ Das war im Jahre 1963. Heute ist die gebürtige Schalkerin 74 Jahre alt und leitet seit genau vier Jahrzehnten die Evangelische Frauenhilfe in Bismarck Mitte. Die Gemeinde, das war und ist Teil ihrer Familie.

Im Mittelpunkt stehen aber, das ist Christel Masuchs Sache nicht. Gefreut hat sie sich aber doch, als sie kürzlich in der Christuskirche im Rahmen einer Feierstunde für ihr Jubiläum geehrt wurde. Diakoniepfarrer Matthias Kreft zeichnete sie mit dem Kronenkreuz der Diakonie aus.

Referenten und Gastpfarrer

Christel Masuch wuchs bereits als Kind in die Gemeinde hinein, begann mit Kindergottesdiensten, engagierte sich früh in der Kinder- und Jugendarbeit, leitete Gruppen. An der Frauenhilfe hatte sie von Anfang an Spaß. Schließlich trafen sich hier damals noch stattliche 170 Mitglieder im Ortsverein.

Heute sind die Zeiten andere. Aber Christel Masuch ist zufrieden: „Es sind immerhin noch 58 Frauen dabei.“ Alle zwei Wochen treffen die sich in der Christuskirche. „Ein Kaffeeklatsch ist das aber nicht.“ Stattdessen werden nach dem Gottesdienst Referenten eingeladen, die über bestimmte Themen informieren. “Wenn Spannendes ansteht, dann können Sie eine Stecknadel fallen hören.“ Auch Gast-Pfarrer werden eingeladen, die über ihre Arbeit berichten.

Hausbesuch für alte und kranke Mitglieder

Die Arbeit in der Frauenhilfe geht aber weit über die regelmäßigen Treffen hinaus. Alte und kranke Mitglieder werden besucht, zu Hause, aber auch im Krankenhaus oder Altenheim. Fünf Bezirksfrauen unterstützen Christel Masuch dabei. Zum Vergleich: Vor 40 Jahren gab es noch 16 Bezirksfrauen.

Frauen zu finden, die mitmachen, die sich engagieren wollen, das ist in den letzten Jahren immer schwieriger geworden. Das älteste Mitglied ist inzwischen 98 Jahre alt, die meisten sind über 70. Jüngere Frauen – zumeist Fehlanzeige. Christel Masuch: „Viele Frauen kommen erst, wenn der Mann nicht mehr lebt.“

Die Frauenhilfe hilft bei Jahresfesten

Nicht zuletzt bei Feiern in der Gemeinde ist die Frauenhilfe eine Art Feuerwehr, hilft aus bei Jahresfesten, Ausflügen, bei Jubiläumskonfirmationen.

Christel Masuch genießt das Zusammensein mit Menschen, die Gesellschaft ist ihr wichtig neben dem ehrenamtlichen Engagement: „Meine Familie hatte immer Verständnis dafür, das hat geholfen.“ Schließlich war ihr Man einst Küster in der Gemeinde, sie selbst arbeitete in der Verwaltung.