Gelsenkirchen. Der Gelsenkirchener Jazz- und Klezmer-Musiker Norbert Labatzki gilt vielen als der beste deutsche Klezmer-Klarinettist. Mit seiner Band “Badeken di Kallah“ landete er ungeahnte Erfolge und schaffte es sogar in die New York Times.

Norbert Labatzki gilt als der beste deutsche Klezmer-Klarinettist. Mehrfach schon wurde der Gelsenkirchener Musiker auf diese Weise zum Ritter geschlagen. Erstmals von Marga Spiegel, der Tante von Paul Spiegel, dem früheren Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Dabei ist dem 49-Jährigen die traditionelle jüdische Musik keineswegs in die Wiege gelegt. Denn die ersten musikalischen Schritte Labatzkis fanden auf den Straßen des Erler Schievenviertel statt. „Ich lernte damals einen Jungen kennen, der spielte Gitarre. Und der hat mir auf der Straße das Spielen beigebracht.“ Der Weg zur Straßenmusik war nun nicht mehr weit, die Innenstädte der Region waren die erste Bühne. Und sie waren der Ort einer schicksalhaften Begegnung: „So habe ich Kalle Gajewski kennen gelernt. Der hat damals Arbeiterliteratur vertont.“ Mitte der 80er gründeten die beiden das „Duo Zündholz“, feierten Erfolge. „Wir haben eine große Tournee durch die damalige UdSSR gemacht, spielten in Moskau, Sibirien und Leningrad.“

Klarinette und Saxofon statt Operngesang

Gleichzeitig nahm Norbert Labatzki das Studium an der Folkwang Hochschule auf. Eigentlich mit dem Ziel, Opernsänger zu werden. „Als ich gemerkt habe, dass ich die Stimme dafür nicht habe, bin ich zu Klarinette und Saxofon gewechselt. Und da bin ich auch dankbar für.“ Denn das war der erste Schritt in Richtung Klezmer. Es sollte aber noch ein paar Jahre dauern, bis diese Liebe entstand. „Das war 1997. Ich habe zufällig im Radio das Lied Badeken di Kallah gehört. Bisher hatte ich mit der jüdischen Kultur nicht viel zu tun. Für mich war das eine neue Welt. Ich habe mich dann fast ein Jahr zurück gezogen und die Geheimnisse dieser Musik kennen gelernt.“ Als Labatzki mit seiner Band „Badeken di Kallah“ zurück kam aus der Klausur, landete er ungeahnte Erfolge.

Und dieser der Erfolg ist nahezu magisch. Nach einem Klezmerfestival in Gelsenkirchen schrieb sogar die New York Times über Labatzkis Band, die 2010 im Rahmen des „Creole“-Wettbewerbs zur besten Klezmerband im Land gewählt wurde.