Gelsenkirchen.

Gut 30.000 Fans kamen am Sonntag zur „Odlo World Team Challenge“: Trotz der bizarren äußeren Umstände hat sich der Biathlon in und um die Arena auf Schalke am als Publikumsgarant gezeigt.

Knapp 20 Grad in der Sonne, die Piste hält. Normales Biathlon-Wetter sieht anders aus. Aber was ist auf Schalke schon normal? Trotz der bizarren äußeren Umstände hat sich der Biathlon in und um die Arena am Sonntag als Publikumsgarant gezeigt - wenn auch auf niedrigerem Niveau als gewohnt. Gut 30.000 Fans kamen nach Gelsenkirchen zur „Odlo World Team Challenge“. Auch, um abseits der Piste ordentlich zu feiern.

Neben dem Sport ist die Veranstaltung wegen ihres „Drumherums“ bei den Biathlon-Anhängern beliebt. Ab 9 Uhr öffnete das Winterdorf seine Pforten und wurde den ganzen Tag über bis zum Hauptrennen ständig von gut 10 000 Besuchern besiedelt. Ob am Bierstand (Glühwein mit Eis ist ja noch nicht erfunden), an den Imbissständen oder im Partyzelt: Das Winterdorf zieht die Besucher wegen der Mischung aus Kirmes, Weihnachtsmarkt und Après-Ski-Party an. Die 1,2 Kilometer lange Loipe ist vom Dorf ebenfalls gut zu beobachten.

Bob-Anschieben, Lasergewehrschießen, Rentier-Rodeo und Rodeln

Ein Stimmungsgarant war unter anderem Schalkes Stadionsprecher Dirk Oberschulte-Beckmann, der im Winterdorf als DJ Dirk am Mischpult Party-Hits zum Mitsingen und -tanzen auflegte und bereits zum Inventar gehört. Zahlreiche Mitmachaktionen für Kinder und Erwachsene rundeten die Gaudi ab. Bob-Anschieben, Lasergewehrschießen, Rentier-Rodeo und Rodeln gehörten zu den beliebtesten Attraktionen. Und neben den 200 LKW-Ladungen Kunstschnee für die Sportler (Brezelsalz machte die Loipe haltbar) rieselte es auch im Winterdorf für die Besucher Schnee – aus Schaum.

Dass der Biathlon auf Schalke mit 30.000 Zuschauern (der Rekord liegt bei 50.000) diesmal nicht so gut besucht war, dürfte wohl an dem neu angesetzten Termin liegen. Eigentlich sollte die Veranstaltung am 30. Dezember stattfinden, musste aber wegen des Arena-Dachschadens abgesagt werden. Es gab ein Rückgaberecht für Tickets.

Fans vermissten Magdalena Neuner

„Ich habe die Karten zu Weihnachten verschenkt, das war etwas schade“, erzählte Ralf Himmerich aus Rheine, der mit seiner Frau und seinen beiden Kindern zum ersten mal live bei einem Biathlon-Rennen war. Vor allem die Kinder seien begeistert von dem Sport und würden keine TV-Übertragung verpassen. Dass Lieblingsbiathletin Magdalena Neuner gesundheitsbedingt nicht in Gelsenkirchen antrat, machte Tochter Kira Himmerich etwas traurig, „denn sie ist die schnellste und erfolgreichste Biathletin“.

Die Fans mussten sich mit einer Videobotschaft der Athletin begnügen oder sich im Fanshop mit Schals oder Postern von Neuner eindecken. Aber: Wer sich vom Frühling nicht die Biathlon-Lust verderben ließ, konnte auch diesen Ausfall verkraften.