Gelsenkirchen.

Die Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen haben das erste Hygienezentrum der Stadt gegründet. Im MRSA-Netzwerk Gelsenkirchen war ermittelt worden, dass der Bedarf an Schulungen und Weiterbildungen für Hygienebeauftragte in Pflegeeinrichtungen oder Arztpraxen groß ist. MRSA (= Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) ist die Sammelbezeichnung für Bakterienstämme, die gegen die marktüblichen Antibiotika (z.B. Penicillin) resistent sind.

Wenn Erreger sich ausbreiten

Von MRSA-Infektionen oder -Besiedlung bedroht sind ansteckungsgefährdete Patienten unter den besonderen Bedingungen von Krankenhäusern; dagegen gibt es bisher keinen Anhalt dafür, dass sich die Erreger auch außerhalb des Krankenhauses ausbreiten.

Mit dem neuen Zentrum für Hygiene haben die Evangelischen Kliniken auf diese Situation reagiert. Neben der Verbesserung von Hygienestandards in Kliniken bietet das Zentrum Fortbildungen für Mitarbeitende in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen an. Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitsdienstes haben die Möglichkeit, über das Zentrum die Dienstleistung „Hygienefachkraft“ in Anspruch zu nehmen.

Unterstützung durch Fachkräfte

Das Hygienezentrum in Gelsenkirchen steht unter der Leitung des Ärztlichen Direktors der EVK und Infektiologen Prof. Claus Doberauer. Er wird unterstützt von den Hygienefachkräften Reinhard Strohdeicher und Wilko Dellbrügger sowie von hygienebeauftragten Ärzten aus unterschiedlichen Disziplinen.

„Wir vermitteln hygienerelevante Gesetze, Richtlinien, Verordnungen und Empfehlungen für die unterschiedlichsten Arbeitsbereiche“, erklärt Reinhard Strohdeicher. „Schulungen zu multiresistenten Erregern werden ebenso angeboten wie die Entwicklung von qualitätssichernden Maßnahmen.“ Die Optimierung von Arbeitsabläufen, die Beratung bei Schädlingsbefall oder Baumaßnahmen, Fort- und Weiterbildungen zur Arbeitsplatzhygiene oder Personalschutz sind nur ein kleiner Ausschnitt aus der Angebotspalette.

Fachkräfte können sich über Fortbildungen und Angebote informieren bei Reinhard Strohdeicher, 160-52595 oder 0172 / 74 23 965.