Gelsenkirchen. Die Kaue ist zwangsversteigert worden: Für 225 000 Euro hat die Wilhelm Stallmann KG den Gebäudekomplex erworben. Der Mietvertrag mit Emschertainment soll fortgeführt werden. Am bewährten Veranstaltungsbetrieb soll nicht gerüttelt werden.
Um 5 nach 12 war die Zukunft der Veranstaltungsstätte Kaue gesichert: Rechtspfleger Michael Schmülling verkündete am Dienstag in Saal 3d des Amtsgerichts, dass die Feldmarker Wilhelm Stallmann GmbH & Co KG für 225 000 Euro den Zuschlag für den Gebäudekomplex an der Wilhelminenstraße 174 erhält.
Altes Zechengebäude
Stallmann-Geschäftsführerin Ute Trapp betonte nach der Zwangsversteigerung gegenüber der WAZ, am bewährten Veranstaltungsbetrieb der in der deutschen Comedy-Szene fest verankerten Kaue festhalten zu wollen. Sprich: Die Stadt- bzw. GEW-Tochter Emschertainment wird das alte Zechengebäude als Mieterin auch weiterhin bespielen können.
Bereits im Vorfeld der Zwangsversteigerung habe man mit Emschertainment-Chef Helmut Hasenkox über Rahmenbedingungen gesprochen, so Trapp. Außerdem wolle Stallmann die „Restpotenziale“ des alten Zechenkomplexes nutzen. Im hinteren Bereich des Gebäudes gibt es Büro- und Lagerflächen.
„Das Ergebnis der Zwangsversteigerung bedeutet für uns Planungssicherheit“, erklärte Hasenkox. Die Kaue hat bekanntlich bereits Veranstaltungen von u.a. Kurt Krömer, Fritz Eckenga und Ingo Appelt bis ins Jahr 2012 hinein geplant; der Vorverkauf läuft bereits.
Ein Krefelder bot munter mit
„Kampflos“ ging die Kaue aber nicht an Stallmann. Nach dem von Trapp abgegebenen ersten Gebot von 183.801Euro -- 50 % des vom Gutachter ermittelten Verkehrswertes des Gebäudes – bot auch ein Krefelder munter mit. Nach seinem Gebot von 220 000 Euro strich er aber die Segel. Ob es auch unter diesem Eigentümer eine Zukunft für Comedy in der Kaue gegeben hätte, erscheint fraglich: Der Krefelder ist nach WAZ-Informationen Betreiber einer Discothek in Düsseldorf.
Wie berichtet, ist die Zwangsversteigerung des Schalker Gebäudekomplex eine Spätfolge der GABS-Insolvenz. Die Zwangsversteigerung war von der Kölner Bank für Sozialwirtschaft (BfS) beantragt worden, bei der die GABS mit rund 900 000 Euro in der Kreide stand.