„Noch drei Minuten bis zur Tupperparty“ steht auf der Leinwand auf der Bühne der Kaue. Dann folgt ein Trailer mit Videosequenzen: „ Tupper kennt doch jeder“, sagt da eine Hausfrau.

„Tupper“, sagt auch ein etwas älterer Herr, „das mögen Frauen, meist Ältere – weil es da auch Partys für gibt.“ Als „Super-Tussi-Klatsch-und-Tratsch-Party“ beschreibt diese wiederum eine junge Frau.

Und genau um diese „Tupperparty“ geht es bei dem gleichnamigen Programm des Kabarett-Ensembles „Crème double“ am Samstagabend in der Kaue in der Wilhelminenstraße.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die beiden Tupperware-Verkäuferinnen Irmgard (Tine Schoch) und Marie-Luise (Kathrin Orth). Dass es trotz des zunächst sehr biederen Auftretens der Vertreterinnen bei Tupperparties in erster Linie nicht um die praktische Plastikware geht, sondern auch etliche Liebes- und Lebensgeschichten ihren Platz finden, machen die beiden mehr als deutlich.

Dabei zeigen sie sich sprachgewandt, vielseitig, musikalisch auf hohem Niveau, doch oft albern. Immer wieder spielen die beiden Kabarettistinnen mit den niedersten Instinkten - ein Lied mit dem Titel „Ich will Sex“ sagt da schon einiges. Die anschließende Frage „Was wollt ihr?“ (nein, nicht Ma-o-am) beantwortete das peinlich berührte Publikum nur zögerlich. Wer dann auch noch die Erotik in einer Putzbürste entdeckt, der hat sich wohl schon zu lange mit Tupper beschäftigt.

Doch die bunte Revue bietet auch einige Highlights. Eine Steppeinlage mit Tupperschalen-Schuhen der beiden ausgebildeten Tänzerinnen ist kreativ, durchchoreographiert und erntet viel Applaus.

Auch Marie-Luises Plädoyer für den Frieden im Haus (dank Tupper natürlich) ist von schauspielerischer Qualität und lässt die Frage zurück: Ist Tupper vielleicht wirklich die Lösung aller Kommunikationsprobleme? Sollte man Tupperware als Friedenspost in den Nahen Osten schicken? Vielleicht.

Zum Finale zeigen sich die Frauen in einem kreativen Look: Sie zeigen sich in selbst gemachten Tupper-Outifts, die jedes Lady Gaga Kleid in den Schatten stellen. Was der Abend gebracht hat: „Tausend frische Farben und Formen der luftdichten Verpackung.“