Gelsenkirchen. . Der Schalke-Fanclub “Kuzorras Enkel“ feierte sein zehnjähriges Bestehen mit einem blau-weißen Feuerwerk. Auch Heiner Kördell (79) - Meisterschaftsspieler von 1958 und Ehrenmitglied des Fanclubs - war bei der Feier in der Vereinskneipe Bosch dabei.
Die Geburt seiner nicht mit ihm verwandten Enkel hat Ernst Kuzorra nicht mehr erlebt. Elf Jahre nach dem Tod des Kreisel-Kickers schenkte ihm der FC Schalke 04 posthum Nachwuchs. Am Samstag feierte der Fanclub „Kuzorras Enkel“ seinen zehnten Geburtstag in der Vereinskneipe Bosch, direkt vor den Toren der traditionellen Glückauf-Kampfbahn.
Eine Bank mit Erinnerungen
Dort, am Ernst-Kuzorra-Platz 1, hat der sechsmalige Deutsche Meister, für immer einen Stammplatz. Ein Blechschild zeigt die Bank an, auf der der Schalker immer gesessen hat. „Hier hat er bis zum Tode sein Bier getrunken“, sagt Ralph „Batto“ Barthlomayczyk (45), erster Vorsitzender der Enkel. Dass der verstorbene Kicker Stammgast in der Vereinskneipe war, ist Batto in einer „Bierlaune“ Grund genug gewesen, den Fanclub nach Kuzorra zu benennen. „Er hatte auch einen Zigarrenladen gegenüber“, sagt der Vorsitzende.
Die Idee kam beim Wettbewerb
Auf die Idee mit dem Fanclub sei er gekommen, als der Bezahlsender Premiere seinerzeit zu jeder Bundesliga-Mannschaft einen Trailer für eine Sendung brauchte. Batto und Freunde beteiligten sich mit einem Beitrag. Und der sei glatt zum besten Trailer gewählt worden, erzählt der 45-Jährige. „Den Fanclub haben wir dann auf die Schnelle aus der Taufe gehoben.“ Gründungsdatum der Kuzorra-Enkel war der 1. Februar 2001 - Battos 35. Geburtstag.
Heiner Kördell ist Ehrenmitglied
An jedem ersten Freitag im Monat treffen die Enkel sich zum Stammtisch bei Bosch. „Wir sind ein Familien-Fanclub“, sagt Batto. Seine Frau Ingrid und seine Töchter Nelly (8) und Sina (2) sind auch Enkel, Ehrensache. Auf 184 uneheliche Kindeskinder hat Kuzorra es gebracht. Der jüngste Spross ist sechs Wochen, der älteste 74 Jahre alt. Heiner Kördell (79), Meisterschaftsspieler von 1958, ist Ehrenmitglied des Fanclubs. Auch der ehemalige „Halbstürmer“ tauchte zur 10-Jahres-Feier auf, ließ sogar extra einen anderen Termin sausen.
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Und so wurde er nicht nur Zeuge des neunminütigen Feuerwerks in Blau-Weiß, das mit den Liedern „Königsblauer S04“ und „Blau und Weiß, wie lieb ich dich“ unterlegt war, sondern auch von der rührseligen Ansprache eines Abgeordneten der Blau-Weißen Naabtalknappen, dem laut eigenen Angaben größten S04-Fanclub in Bayern. „Ihr seid ein wunderbarer Fanclub. Es steht immer ein Kasten Veltins für euch da, wenn ihr kommt. Wir sind froh, dass wir Freunde wie euch haben.“
Noch ein Wort zum Derby, Herr Vorsitzender? „Eine Bombenabwehr! Auch Manuel Neuer gehört zur Abwehr, oder?!“ Darauf ein dreifaches Kuzorras! - Enkel!