Gelsenkirchen. .
Der strenge Winter führte auf vielen Straßen zu erheblichen Schäden. Die Flickarbeit auf den 600 Kilometern Straße in Gelsenkirchen hat bereits begonnen. Vorerst werden die Schlaglöcher nur provisorisch mit Kaltasphalt gefüllt.
Die Schlaglöcher sind kaum zu überssehen, doch das Ausmaß der Winterschäden ist noch nicht abzusehen. Die Schlaglochbeseitigung 2010 kostete rund 1,1 Mio Euro. Die Flickarbeit 2011 hat schon begonnen.
Es gibt diese festen Kreisläufe im Jahreskalender. Auf Herbst folgt Winter. Und auf den Winter – die Flickarbeit. Wasser und Frost, Eis und Schnee haben bereits ganze Arbeit geleistet: Bodenplatten gehoben, Pflaster verformt, Löcher in Asphaltdecken gegraben, Bankette angefressen. Kaum ist die schmutzig-weiße Schneedecke weg, müssen die Straßenbegeher und Regietrupps ran. Schäden sichten und beheben ist angesagt. Auf 1499 Gelsenkirchener Straßen. Gesamtlänge: gut 600 Kilometer.
Die statistisch kältesten Wintermonate stehen noch bevor
Die Ausmaße machen deutlich: Schnelle Hilfe wird es nicht geben. Und auch keine Rundum-Betreuung. Vorerst werden Löcher nur provisorisch mit Kaltasphalt geflickt. Das Wetter lässt es derzeit noch nicht anders zu. Die richtigen Ausbesserungsarbeiten folgen bei dauerhaft wärmeren Temperaturen. Eine Schadensbilanz ist – wie in den meisten Kommunen – noch nicht möglich. Zumal die statistisch eigentlich kältesten Wintermonate ja noch vor der Tür stehen. Verlässlich lässt sich also kaum sagen, was der Frost die Stadt zusätzlich kosten wird. Kleiner Trost: „Unsere Straßenmeister haben signalisiert, dass es noch nicht so dramatisch ist wie 2010“, sagt Michael Stappert. Dafür hat der Abteilungsleiter Straßenbau auch eine Erklärung: „Durch die dicke Packung Schnee, die liegen geblieben ist, dringt der Frost nicht so tief in den Boden.“
Ohnehin ist es ja der Wechsel aus Tauwetter, Frost und Salz, der Straßen- und Gehwegdecken knackt. „Meist gibt es schon Schäden und Risse, durch die das Wasser dann eindringt“, sagt Stappert. Je kleinteiliger ein Bauteil ist, desto geringer bleiben in der Regel die Folgen: Ein vom Frost hochgedrückter Pflasterstein setzt sich in der Regel wieder oder lässt sich mit einem gezielten Schlag einpassen, eine größere Platte verkantet gerne, wird schnell zur Stolperfalle und macht auf alle Fälle mehr Arbeit.
Gerade alte Straßen brechen schnell auf
Moderne Straßen haben 55 bis 65 Zentimeter Unterbau mit, je nach Verkehrs-Belastung (allein in Gelsenkirchen waren Anfang 2010 128 711 Fahrzeuge zugelassen) zwölf bis gut 20 Zentimeter dicker Asphaltdecke. Das macht sie unanfälliger für Witterungseinwirkungen. „Aber wir haben auch noch viele alte Straßen mit Spritzdecken als Aufbau und maximal vier Zentimeter Asphalt“, so Stappert. Was letztlich heißt: die Arbeit wird nicht enden.
Für die Straßenunterhaltung standen für 2009/2010 rund 2,1 Mio Euro im Haushalt. Der Frost sprengte diesen Etatansatz locker. 3,26 Mio Euro waren im Ergebnis durch die nötige Ausbesserung der Straßen fällig. Mit einer runden Mio Euro Mehrkosten könnte auch die aktuelle Kälteperiode zu Buche schlagen.
Geordert wurde auch wieder zusätzliches Absperrmaterial, um schadhafte Wegstrecken abzusichern. Rund ums Rathaus in Buer kamen bereits die ersten Baken zum Einsatz.