Nach dem Winter ist vor dem Winter. In der Zwischenzeit müssen die Fahrbahnschäden, die durch Frost und Eis entstanden sind, beseitigt werden.

Seit das Wetter etwas freundlicher geworden ist, sind sie deshalb wieder aktiv, die Reparaturtrupps des Straßenbauamtes. „Aber nicht erst seit ein paar Tagen“, meint Michael Stappert, Abteilungsleiter Straßenbau. „Wo während der Frostperiode besonders eklatante Fahrbahnschäden auftauchten, mussten wir diese sofort beseitigen. Für uns gilt schließlich die Verkehrssischerungspflicht.“

Inzwischen ist so etwas wie eine Schadens-Bestandsaufnahme erfolgt, jetzt könnte man sich eigentlich sukzessive an die Schadensbeseitigung machen. Doch das ist leichter gesagt als getan. „Wir wissen noch nicht, wieviel Geld uns letztlich zur Verfügung steht“, sagt Stappert. Was man allerdings weiß: Dieser Winter kommt die Stadt richtig teuer. „Nach unseren Berechnungen brauchen wir für die dringendsten Dinge rund 500 000 Euro. Zum Vergleich: Ein normaler, relativ milder Winter kostet rund ein Viertel des jetzt kalkulierten Betrages. Schon der heftige Winter 2009 schlug mit annähernd 300 000 Euro zu Buche.

Bestandsaufnahme

500 000 Euro – in Asphalt umgesetzt, bedeutet das letztlich kaum mehr als einen holprigen „Flickenteppich“ auf den Straßen. „Um Fahrbahnschäden dauerhaft zu vermeiden, müssten wir die nächsten drei Jahre jeweils eine halbe Million zur Verfügung haben.“ Ein frommer Wunsch? Vielleicht. Allerdings hat der Städtetag die Kommunen aufgefordert, den Umfang ihrer Frostschäden anzugeben – in einer Inititative will der Städtetag dann die erforderlichen Mittel beim Bund beantragen. „Wir haben unsere Drei-Jahres-Berechnung vorgelegt“, sagt Stappert.

Drei-Jahres-Berechnung

Dauerhafte Vermeidung – das hieße, eben nicht nur lauter Löcher zu stopfen, sondern auch mal auf einer längeren Strecke eine neue Fahrbahndecke aufzutragen. Die wiese dann keine Risse auf, durch die Wasser eindringen und, zu Eis gefroren, seine Sprengkraft entfalten könnte. In diesem Winter waren die Folgen schon übel genug – es hätte aber auch noch schlimmer kommen können: wenn es nicht relativ lange Dauerfrost, sondern einen ständigen Frost-Tau-Wechsel gegeben hätte. „Aber auch der Einsatz von Salz, auf den wir eben wegen unserer der Verkehrssicherungspflicht nicht verzichten können, ist problematisch.“ Das aufgetaute Eis schmilzt an der Oberfläche, das Wasser dringt durch Ritzen und Löcher in den noch immer gefrorenen Untergrund, gefriert dort prompt wieder. .

Sprengkraft für Asphalt

Am extremsten wurde das in Scholven deutlich. „In der Nienkampstraße hatten wir einen so großflächigen Frostaufbruch, dass der Nahverkehr umgeleitet werden musste. Die Busse konnten da einfach nicht mehr fahren.“