Gelsenkirchen.

Übergewicht, Rauchen, Nierenerkrankungen oder Schlaganfall - Ursachen und Folgen bei Bluthochdruck sind weitreichend. Vier Experten zeigen beim nächsten WAZ-Medizinforum in den Evangelischen Kliniken Wege der Diagnose und Behandlung.

„Wenn der Blutdruck steigt“ ist das Thema des nächsten WAZ-Medizinforums am Mittwoch, 26. Januar, zusammen mit Ärzten der Evangelischen Kliniken. Bei 30 Prozent der Bevölkerung ist der Blutdruck zu hoch, das heißt er ist über den optimalen Werten unter 120/80. Das Tückische dabei: Man merkt es oft nicht, fühlt sich sogar topfit. Und dann ist es irgendwann vielleicht zu spät. „Wir wollen sensibilisieren, eher zum Arzt zu gehen“, erklärt Dr. Claus Doberauer, Chefarzt der Inneren Medizin.

Man weiß es eigentlich nur zu gut: Übergewicht, falsche Ernährung, zu wenig Bewegung oder Rauchen können den Blutdruck gefährlich ansteigen lassen. Das gilt für 90 Prozent der Betroffenen. Und es ist vielleicht ganz gut, dass das der Internist noch mal klar auf dem Medizinforum anspricht Bei jedem zehnten gibt es dagegen spezifische Gründe für Bluthochdruck: eine Nierenerkrankung zum Beispiel. Oder hormonelle Störungen oder das Schlaf-Apnoe-Syndrom oder die Dauereinnahme von Anti-Rheumatika wie Ibuprofen.

Die Augen zeigen erste mögliche Schäden

Der Schlaganfall ist eine der gefährlichsten akuten Folgen des Bluthochdrucks. Professor Doberauer wird weitere nennen: Herzschwäche, coronare Herzerkrankungen, Nierenfunktionsstörungen.

Einen informativen Abstecher zum Thema Schlaganfall unternimmt Dr. Elmar Busch, der Chefarzt der Neurologie. Er wird erklären wie der Bluthochdruck dauerhaft die Gefäße belastet, es zu Schäden der Schlagadern, zur Ateriosklerose, kommt und damit zu Verschlüssen und Gerinsel. Wenn sie die Blutzufuhr zum Gehirn stoppen, ist höchste Gefahr im Verzug. „Schon zehn Punkte runter beim Blutdruck machen statistisch einen Riesenunterschied aus“, betont Busch. Der Ultraschall ist dabei eine der wichtigsten Untersuchungsmethoden, die der Neurologe einsetzt und vorstellt.

Überraschende Methode

Der Augenarzt Gerasimos Anatassiou stellt eine andere, für Laien überraschende, Methode vor: Der Blick ins Auge: „Das Auge bietet die einzigartige Möglichkeit, direkt auf die kleinsten Blutgefäße zu schauen“, erklärt er. Durch die erweiterte Pupille untersucht der Augenarzt für den Internisten die stark durchblutete Netzhaut und sieht dort erste mögliche Schäden an den Gefäßen. Thrombosen im Auge sind nicht nur ein Frühwarnsystem, sondern können auch Folgen für die Sehkraft haben. Bluthochdruckpatienten, rät er, sollten daher eigentlich jährlich zum Augenarzt gehen.

Zum Schluss wird Oberärztin Simone Menges das Wort haben und einen Überblick über Behandlungsmöglichkeiten geben. Zum Beispiel mit Medikamenten, die den Blutdruck senken, Beta-Blocker oder ACE-Hemmer etwa. Für Patienten heißt das oft, dass sie ihr Leben lang Medikamente nehmen müssen. Und dann oft nicht nur eines, sondern niedrig dosiert gleich einen ganzen Mix.

Anmeldungen per Telefon

Betroffene und Interessierte, die sich für das Medizinforum am Mittwoch, 26. Januar, um 18 Uhr in den Evangelischen Kliniken an der Munckelstraße 27 einen Platz sichern wollen, können sich ab sofort unter der Telefonnummer 0180 240 4072 (6 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk maximal 0,42 €/Min.) anmelden. Der Weg zum Vortragsraum ist ausgeschildert, bei großem Andrang wird das Medizin-Forum per Leinwand übertragen.